Science Slams befinden sich an der Schnittstelle von Kommunikationsmedien und Unterhaltungskultur. Durch den lockeren Ton und die begrenzte Dauer der Vorträge sind die Wissenschaftler gezwungen, komplexe Themen stark zu vereinfachen, auf ausschweifende Erklärungen zu verzichten und Anschauungsmaterial jenseits von PowerPoint-Präsentationen zu verwenden. Das Vorbild der Science Slams sind die in der deutschen Kulturlandschaft längst etablierten Poetry Slams – literarische Vortragswettbewerbe, bei denen die Teilnehmer selbst verfasste Texte innerhalb eines begrenzten zeitlichen Rahmens dem Publikum präsentieren.

Die Finalisten für jeden Radiosender wurden anhand von etwa vierminütigen Radiobeiträgen und anschließendes Abstimmen durch die Zuhörer ausgelost. Für das rbb-Inforadio tritt die Biologin Nora Künkler von der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg an. Antenne Brandenburg wird durch Stefan Uhlich von der BTU Cottbus vertreten, der fragt: „Was ist eigentlich Forschung?“ Als rbb-Online-Kandidatin geht die Molekularbiologin Nuria Cerda-Esteban ins Rennen, radioeins wird von Linguistin und Kulturwissenschaftlerin Rita Vallentin von der Viadrina in Frankfurt an der Oder vertreten, und für RadioFritz stellt Kulturwissenschaftlerin Victoria Kau von der Humboldt-Universität zu Berlin ihre Forschungsergebnisse zu außergewöhnlichem Haarschmuck vor.

André Lampe ist bereits ein erfahrener Slammer: Er hat selbst an mehreren Poetry Slams teilgenommen und moderierte über 15 Science Slams in Berlin. Von der Zeitschrift „GEO“ wurde Lampe deshalb im September 2012 zum „Slammer des Monats“ gekürt. Der 32-Jährige promoviert derzeit am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität und am Leibniz-Institut für molekulare Pharmakologie. Bei seinem Auftritt möchte Lampe das Publikum mit einem Vortrag für ein neues, hochauflösendes Mikroskop begeistern.

Der gebürtige Mexikaner Raúl Rojas lehrt und forscht am Institut für Informatik der Freien Universität Berlin, an der er die Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz und Robotik leitet. Gemeinsam mit Studierenden und Wissenschaftlern entwickelte Rojas unter anderem menschenähnliche Fußballroboter, einen Rollstuhl, der sich allein durch Gedanken steuern lässt, sowie ein Auto, das ganz ohne Fahrer sicher im Straßenverkehr unterwegs ist. Mit diesem autonomen Fahrzeug, das den Namen „MadeInGermany“ trägt, möchte Rojas beim Science Slam-Finale auftrumpfen und das rbb-kulturradio zum Sieg führen.

Das Finale des rbb Science Slams findet am 31. Mai im Fritz Club im Postbahnhof statt. Die von Chris Guse moderierte Veranstaltung wird live im rbb-Fernsehen übertragen. Abgestimmt wird am Ende des Wettstreits – telefonisch, online oder mobil über einen speziellen QR-Code, der vor Ort oder zuhause am Bildschirm auf das Smartphone oder iPad heruntergeladen werden kann. Der Eintritt kostet fünf Euro.