Die Sanierung des italienischen Staatshaushaltes, die Arbeitsmarktreform, die Rentenreform sowie das Problem einer ganzen Generation, die trotz guter Ausbildung große Schwierigkeiten hat, Arbeitsstellen zu finden, sind nur einige der Aufgaben, denen sich die italienische Regierung stellen muss. Die Eigendynamik der europäischen Finanzkrise erschwert die Situation, und durch den Rücktritt von Regierungschef Monti stellt sich die Frage, welche Reformen bis zu den Wahlen im Februar und danach umgesetzt werden können.

Die wachsende ökonomische Kluft zwischen den Nord- und Südstaaten der europäischen Union und die wachsende Kritik am Projekt „Euro“ sind Themen, die Deutschland in großem Maße betreffen. Das Italienzentrum der Freien Universität Berlin will daher den Blick auf den Reformprozess in Italien nutzen, um Probleme zu benennen, deren Chance auf Lösung abzuwägen und die Auswirkungen dieser Prozesse auf Deutschland zu analysieren.

Das Italienzentrum ist 1996 durch ein Abkommen zwischen der Italienischen Botschaft und der Freien Universität Berlin mit dem Ziel gegründet worden, die in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen vorhandenen Lehr- und Forschungsaktivitäten zu koordinieren und neue Projekte mit italienbezogenen Themen zu initiieren. Im Italienzentrum an der Freien Universität Berlin wird auch die Zusammenarbeit der anderen Berliner Universitäten und der Universität Potsdam mit zahlreichen Forschungseinrichtungen und Universitäten in Italien auf institutioneller Ebene gebündelt.