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Die Herkunft der Bilder

Veranstaltungsreihe zum Thema Provenienzforschung beginnt am 12. November an der Freien Universität

Nr. 328/2012 vom 31.10.2012

Die Herkunft von Bildern steht im Wintersemester im Mittelpunkt einer neuen Veranstaltungsreihe der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ an der Freien Universität Berlin. Sie beginnt am 12. November 2012 mit einem Vortrag des Kriminalhauptkommissars René Allonge. Der leitende Ermittler im Kunstfälscherskandal um die sogenannte Sammlung Jägers gibt einen Einblick in die Provenienzrecherche der Polizei. Ein weiterer Vortrag führt in die Arbeit von Werkverzeichnisbearbeitern ein, bei Filmvorführungen geht es um die Einverleibung beschlagnahmter Kunst im Propagandafilm sowie die Themen Raub- und Beutekunst in amerikanischen Spielfilmen. Die Veranstaltungen sind öffentlich, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Reihe ist Teil des Lehrangebots zur Provenienzforschung am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften; sie richtet den Blick auf aktuelle und historische Schauplätze des Themenbereichs. Das weltweit erste Angebot zur universitären Ausbildung in Provenienzforschung ging im Sommersemester 2011 an der Freien Universität Berlin an den Start. Zum Wintersemester 2012/13 wurde das Programm erweitert. Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltungen stehen Standort- und Eigentümerwechsel von Kunstwerken, die während des nationalsozialistischen Regimes unter Zwang abliefen. Neben der theoretischen Vermittlung des historischen Kontextes liegt der Schwerpunkt der Ausbildung auf der praktischen Anwendung von Rechercheverfahren: Studierende ergänzen ihr erlerntes Wissen durch angeleitete Recherchen und fachrelevante Praktika in Berliner Archiven, Museen und dem Kunsthandel. Dadurch wird eine erste Brücke zu den vielfältigen Berufsfeldern geschlagen.

Durch das neu aufgestellte Begleitprogramm sollen schlaglichtartig aktuelle Fälle angewandter Provenienzforschung vorgestellt sowie die Rezeption der historischen Ereignisse in Spielfilmen und Unterhaltungsliteratur beleuchtet werden. Pro Monat findet eine Veranstaltung statt. Die Reihe wird im Sommersemester fortgeführt.

Zeit und Ort

  • Auftakt am 12. November 2012, 20 Uhr. Vortrag von René Allonge „Möglichkeiten der Provenienzrecherchen aus polizeilicher Sicht“
  • Raum A 127, Koserstraße 20, U-Bahnhof Podbielskiallee (U3).

Weitere Termine

  • 12. Dezember 2012, 19 Uhr: Amerikanischer Filmabend mit einer wissenschaftlichen Einführung durch Dr. Stephanie Tasch, Hörsaal B, Koserstraße 20
  • 9. Januar 2013, 19 Uhr „Venus vor Gericht“ (Hans H. Zerlett, 1941/42), mit einer wissenschaftlichen Einführung durch Dr. Meike Hoffmann und Dr. h. c. Andreas Hüneke, Hörsaal B, Koserstraße 20
  • 4. Februar 2013, 20 Uhr: Prof. Dr. Aya Soika „Provenienzangaben im Werkverzeichnis der Gemälde Max Pechsteins“ Raum A 127, Koserstraße 20´

Weitere Informationen

Dr. Meike Hoffmann, Freie Universität Berlin, Kunsthistorisches Institut, Forschungsstelle „Entartete Kunst“ (eine Initiative der Ferdinand-Möller-Stiftung), Telefon: 030 / 838-54523, E-Mail: Meike.Hoffmann@fu-berlin.de