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Anreize für ein Studium schaffen

Neues Forschungsprojekt ermittelt und bewertet Faktoren für den geringen Anteil bildungsferner Gruppen an Berliner Hochschulen

Nr. 304/2012 vom 16.10.2012

Studierende aus Familien ohne Hochschulerfahrung sind an deutschen Universitäten unterrepräsentiert, obwohl die Jugendlichen oftmals eine Studienzugangsberechtigung erwerben. In einem neuen Forschungsprojekt der Freien Universität Berlin, des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)  gehen Wissenschaftlerinnen der Frage nach, welche bildungspolitischen Maßnahmen die Entscheidung Jugendlicher für ein Studium begünstigen können. Die Einstein Stiftung Berlin fördert das Projekt „Berliner Studienberechtigtenpanel BEST-UP“ bis 2016.

Warum sich Studienberechtigte aus Familien, in denen kein Elternteil einen Hochschulabschluss hat, gegen ein Studium entscheiden, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Neben finanziellen Gründen können auch Informationsdefizite ausschlaggebend sein, beispielsweise in Hinblick auf das Finden eines Studienplatzes oder auf den Wert eines Studiums im Vergleich zur Ausbildung. Vor diesem Hintergrund soll die Wirksamkeit möglicher bildungspolitischer „Gegenmaßnahmen“ ermittelt werden, mit denen die Zahl Studierender aus Familien ohne Hochschulabschluss erhöht werden kann.

Die Forschungsfragen werden am Beispiel Berlins untersucht. Ausgangspunkt der Analyse ist ein Berliner Studienberechtigtenpanel, das mehr als 1000 Schüler und Schülerinnen bereits vor dem Abitur zu ihren Studienabsichten befragt. Diese Jugendlichen werden für mindestens fünf weitere Jahre in ihrem Lebensweg mit Online-Befragungen begleitet. Darüber hinaus soll in dem Projekt auch der Einfluss von Auswahlverfahren an den Hochschulen auf die Studienentscheidung untersucht werden.

Das Forschungsprojekt ist als Kooperation von Bildungsforscherinnen der Freien Universität Berlin angelegt, die sowohl am WZB Berlin als auch am DIW Berlin verankert sind. Damit ermöglicht das Projekt eine Zusammenarbeit zwischen Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen.

Weitere Informationen

  • Prof. Dr. Katharina  Spieß, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung und Freie Universität Berlin, Tel.: 030 / 89789-254, E-Mail: kspiess@diw.de 
  • Prof. Dr. Heike Solga, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Freie Universität Berlin, Tel.: 030 / 25491171, E-Mail: heike.solga@wzb.eu