Was ist Nachhaltigkeit?
Schüleruni zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz geht an der Freien Universität in neue Runde
Nr. 62/2012 vom 22.03.2012
Die Schüleruni Nachhaltigkeit + Klimaschutz startet vom 26. bis 30. März in die erste Runde der neuen Laufzeit. Die Freie Universität öffnet sich damit bis 2015 für weitere vier Jahre als außerschulischer Lernort für Berliner Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassenstufe. Dies ist das Ergebnis der im Dezember 2011 unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zwischen der Freien Universität Berlin, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und der Klimaschutz-Initiative CO2NTRA der SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG. Pro Jahr sollen zwei Veranstaltungen stattfinden. An der Schüleruni im März nehmen 1500 Schüler im Alter zwischen 10 und 13 Jahren teil. Angeboten werden rund 50 Workshops und Vorlesungen. Das Konzept der Schüleruni wurde 2005 vom Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität entwickelt.
Motto und Programm der aktuellen Schüleruni ist „Lernen für eine zukunftsfähige Welt“. Den Schülern werden die Wechselwirkungen zwischen sozialen, ökonomischen, ökologischen und politischen Aspekten verdeutlicht durch den Umgang mit praktischen Fragen: „Wie macht man aus Wind und Kuhmist Energie? Was haben mein Frühstück, mein Schnitzel und mein täglicher Einkauf mit dem Klimawandel und dem Verlust der Arten zu tun? Was verrät unsere heimische Kiefer über die Erderwärmung? Was hat Esskultur mit Nachhaltigkeit zu tun? Wie wollen wir künftig leben, und wie können wir als Jugendliche unsere Umwelt und unsere natürlichen Lebensgrundlagen bewahren?“
Der Umgang mit Risikotechnologien, der fortschreitende Klimawandel und der zunehmende Verlust der Biodiversität kennzeichnen die vielfältigen lokalen und globalen Herausforderungen besonders für die kommenden Generationen. „In Kooperation mit der Freien Universität Berlin, der Klimaschutz-Initiative CO2NTRA der SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft ist es uns gelungen das über Jahre erfolgreich umgesetzte Format der Schüleruni für weitere vier Jahre in Berlin verlässlich anzubieten“, erklärte Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Müller. Durch die 2011 fixierte Klimaschutzvereinbarung und die gemeinsame Weiterführung der Schüleruni unterstütze die Freie Universität Berlin das engagierte klimaschutzpolitische Ziel des Landes Berlin, bis zum Jahr 2050 klimaneutrale Stadt zu werden. Es trage so zu dem notwendigen Bewusstseins- und Wertewandel bei, betonte der Umweltsenator.
„Mit der Schüleruni beschreiten wir neue und unkonventionelle Wege der Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen“, sagt der Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Peter-André Alt. „Wir ermöglichen es Schülerinnen und Schülern schon früh, einen Einblick in Wissenschaft und Forschung zu gewinnen und sich mit zukunftsrelevanten Fragen auseinanderzusetzen. Wir öffnen dafür unsere Hörsäle, Seminarräume und Labore sowie unseren Wetterturm und Botanischen Garten in Dahlem und machen für Schüler ganz praktisch erlebbar, welche Herausforderungen und Handlungsansätze hinter den abstrakten Begriffen stecken“, fügte Alt hinzu. Ziel des Programms sei es, den Schülern das allgegenwärtige Thema Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit ihrem gewohnten Lebens- und Konsumstil bewusst zu machen und sie mit Wissen, Fertigkeiten und Verantwortung auf die Herausforderungen der Zukunft frühzeitig vorzubereiten.
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, erklärte, mit dem erlebnisorientierten und fächerübergreifenden Ansatz beweise die Freie Universität Berlin, dass sie sich dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung verpflichtet fühle und über ihre eigentlichen Kernaufgaben hinaus eine wichtige Brückenfunktion bei der praktischen Vermittlung von Wissen in den Schulen leiste. Die große Nachfrage und Akzeptanz der Schüleruni zeige, dass das außerschulische Angebot ein fester Bestandteil der Berliner Bildungslandschaft bleiben solle, um den ganzheitlichen Ansatz „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auch für Lehrkräfte nachvollziehbar zu machen. „Die Herausforderungen des Klimawandels durch kreatives Schreiben, Theater oder Kunstaktionen zu vermitteln, ist eine außergewöhnliche und vielversprechende Bildungsidee“, sagt Michael Wiessner, Mitglied des CO2NTRA-Beirats und Vorstand Vertrieb und Marketing bei ISOVER. „Uns hat das Programm nicht nur überzeugt, sondern begeistert. Deshalb ist es uns ein Anliegen, dass dieses Projekt mit unserer Unterstützung fortgeführt werden kann.“
Thematisch orientiert sich die Schüleruni auch am Jahresthema 2012 „Ernährung“ der UN-Dekade Bil-dung für nachhaltige Entwicklung. Viele lokale Akteure wie Slow Food e. V., die „Stiftung Domäne Da-hlem“, UfU e. V., Epiz, „eßkultur Berlin“, ecodevelop und KATE beteiligen sich am aktuellen Programm.
Termine
Schüleruni vom 26. bis 30. März 2012
Weitere Informationen
Karola Braun-Wanke, M. A., Projektleiterin, Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-51599, E-Mail: k.braun-wanke@fu-berlin.de