An der Freien Universität ist mehr als jede zweite Juniorprofessur mit einer Frau besetzt
Frauen haben wesentlichen Anteil an der Verdreifachung der Juniorprofessuren seit 2005 / Interview-Möglichkeiten für Journalisten
Nr. 361/2011 vom 23.11.2011
Neun Jahre nach der bundesweiten Einführung von Juniorprofessuren haben an der Freien Universität Berlin erstmals mehr Frauen als Männer eine solche Position inne. Derzeit sind an der Universität 56 der insgesamt 98 Juniorprofessuren mit Frauen besetzt. Das entspricht einem Anteil von 57 Prozent und ist ein Anstieg um das Achtfache im Vergleich zu 2005. Die Zahl der Juniorprofessuren insgesamt hat sich zwischen 2005 und 2011 von 31 auf 98 mehr als verdreifacht. Damit entfällt fast jede vierte Professur an der Freien Universität auf eine Juniorprofessur.
In den Geisteswissenschaften liegt der Frauenanteil bei nahezu zwei Dritteln (rund 68 Prozent), in den Naturwissenschaft ist fast jede zweite Juniorprofessur mit einer Frau besetzt (rund 47 Prozent). Die Naturwissenschaften weisen die höchste Steigerung im Vergleich zu 2005 auf. „Insbesondere in der Fächergruppe Naturwissenschaften kann die Position der Juniorprofessur helfen zu verhindern, dass Frauen nach ihrer Promotion aus dem Universitätsbetrieb ausscheiden“, sagt Professor Peter-André Alt, Direktor der Dahlem Research School und Präsident der Freien Universität Berlin. „Insgesamt ist die Entwicklung ein Indiz für die erfolgreichen Maßnahmen der Frauen- und Nachwuchsförderung an der Freien Universität." Die Zahlen belegten, dass die Juniorprofessur für Frauen eine attraktive alternative Karriereoption neben der Habilitation darstelle, betont Alt.
Die Freie Universität wurde für ihre an Chancengleichheit orientierte vorbildliche Hochschul- und Personalpolitik bereits zum vierten Mal in Folge mit dem „Total E-Quality Award“ ausgezeichnet. In den Jahren 2007 und 2011 erhielt die Freie Universität das Zertifikat zum Audit „familiengerechte Hochschule“.
Die Juniorprofessur wurde 2002 mit der fünften Novelle des deutschen Hochschulrahmengesetzes als Alternative zur Habilitation geschaffen. Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erhalten die Möglichkeit, weisungsfrei zu forschen und zu lehren, Erfahrungen in der akademischen Selbstverwaltung zu sammeln und sich so für eine Lebenszeitprofessur zu qualifizieren.
Folgende Juniorprofessorinnen der Freien Universität Berlin stehen Journalistinnen und Journalisten für ein Gespräch zur Verfügung:
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Prof. Dr. Lena Rudkowski:
Mit 25 Jahren die jüngste Juniorprofessorin der Rechtswissenschaft Deutschlands und die jüngste Juniorprofessorin an der Freien Universität. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Arbeitsrecht (insbesondere Compliance, Arbeitskampfrecht) und im Versicherungsrecht.
Tel.: 030 / 838-52724; E-Mail: lena.rudkowski@fu-berlin.de
Im Internet: www.jura.fu-berlin.de/einrichtungen/we1/professoren/ls_rudkowski/mitarbeiter/rudkowski_lena/index.html
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Prof. Dr. med. vet. Janina Demeler:
Seit November 2010 Juniorprofessorin am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität am Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Wurminfektionen und deren medizinische Behandlung sowie die Entwicklung diagnostischer Verfahren zu Detektion und Quantifizierung von Parasiten.
Tel.: 030 / 838-62320, E-Mail: demeler.janina@vetmed.fu-berlin.de
Im Internet: www.vetmed.fu-berlin.de/einrichtungen/institute/we13/mitarbeiter/demeler-janina/index.html
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Prof. Dr. Nora Graf:
Seit März 2011 Juniorprofessorin am Institut für Chemie und Biochemie, zuvor Postdoktorat am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Ihr Forschungsgebiet liegt an der Schnittstelle zwischen Anorganischer Chemie und Biochemie. So werden beispielsweise Wechselwirkungen von Metallen mit Biomolekülen und mögliche medizinische Anwendungen untersucht.
Tel.: 030 / 838 54697, E-Mail: nora.graf@fu-berlin.de
Im Internet: www.bcp.fu-berlin.de/chemie/ac/aggraf/prof_n_graf/index.html
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Prof. Dr. Ann-Christine Schulz:
Seit September 2011 Juniorprofessorin am Institut für Management der Freien Universität und Trägerin des „Best Paper Award 2010“ des Journal of Management Studies (JMS). Sie beschäftigt sich mit Unternehmensstrategien und dabei beispielsweise mit der Frage, welche Rolle der Kapitalmarkt bei der Verbreitung von Managementkonzepten spielt.
Telefon: 030 / 838-50572, E-Mail: ann.c.schulz@fu-berlin.de
Im Internet: www.wiwiss.fu-berlin.de/institute/management/schulz/team/index.html