Ausgezeichnete Physiker an der Freien Universität Berlin
Hertha-Sponer-Preis 2012 und Robert-Wichard-Pohl-Preis 2012 gehen an Katharina Franke und Volkhard Nordmeier
Nr. 357/2011 vom 18.11.2011
Die Physiker Katharina Franke und Volkhard Nordmeier werden von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft mit zwei Preisen gewürdigt. Prof. Dr. Katharina Franke erhält den mit 3.000 Euro dotierten Hertha-Sponer-Preis 2012 für ihre wegweisenden Arbeiten zum Wechselspiel magnetischer Moleküle mit Supraleitern auf der nano- und mesoskopischen Skala. Prof. Dr. Volkhard Nordmeier erhält den mit 5.000 Euro dotierten Robert-Wichard-Pohl-Preis 2012 für seine weithin sichtbare didaktische Forschung im Bereich der modernen Physik sowie für sein außergewöhnliches und langjähriges Engagement in der Aus- und Weiterbildung von Lehrern. Die Verleihung findet im März 2012 im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Berlin statt. Die DPG ist die größte Physikergesellschaft der Welt.
Katharina Franke erforscht mit ihrer Arbeitsgruppe elektronische und magnetische Eigenschaften von Molekülen an Oberflächen mittels Rastertunnelmikroskopie. Ihre Forschungsergebnisse bilden eine Grundlage für zukünftige Anwendungen in der molekularen Elektronik und Spintronik. Eine Schlüsselrolle spielen dabei elektronische sowie magnetische Eigenschaften an der Kontaktstelle zwischen Molekül und metallischer Elektrode. In der Begründung und Laudatio der Preisvergabe wird die atomare Präzision hervorgehoben, mit der Katharina Franke diese Kontakte charakterisiert und manipuliert. Ihre Arbeit birgt vielversprechende Ansatzpunkte zur gezielten Einstellung verschiedener Quantenzustände.
Katharina Franke, geboren 1977, studierte Physik in Kiel und schloss ihr Studium an der Pennsylvania State University ab. Sie promovierte 2003 an der Freien Universität Berlin. Nach einem Post-Doc-Aufenthalt in Lausanne ist sie seit 2009 Juniorprofessorin am Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin. Der ihr verliehene Herta-Sponer-Preis wird alljährlich an eine Nachwuchswissenschaftlerin für eine hervorragende wissenschaftliche Arbeit in der Physik vergeben. Der Preis soll vor allem jüngere Wissenschaftlerinnen durch öffentliche Auszeichnung ermutigen. Er ist mit 3.000 Euro dotiert.
Volkhard Nordmeier hat sich in der Fachdidaktik der Physik in Schule und Hochschule mit seinem außerordentlichen Engagement in den vergangenen 20 Jahren besondere Verdienste erworben, wie die Jury erklärte. Seine vielfältigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die sowohl die fachbezogene Seite der Physikdidaktik als auch diejenige der Lehr-Lernforschung betreffen, seien deutschlandweit und auch international bekannt und hoch geschätzt. Besonders große Anerkennung finden Medien wie Softwareanwendungen oder Experimente, die er in seiner Arbeitsgruppe entwickelt. Gewürdigt wurde auch Nordmeiers Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit und der Lehrerfortbildung, zum Beispiel durch ein Fortbildungsnetzwerk im Rahmen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
Volkhard Nordmeier, geboren 1964, studierte Physik, Mathematik und Informatik in Osnabrück. Nach der Promotion 1998 in Essen war er in an den Universitäten in Münster und Bochum sowie an der Technischen Universität Berlin tätig. Er lehrt und forscht seit 2005 am Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin. Der an ihn vergebene Robert-Wichard-Pohl-Preis wird für hervorragende Beiträge zur Physik verliehen, die eine besondere Ausstrahlung auf andere Disziplinen in Wissenschaft und Technik haben. Geehrt werden zudem außergewöhnliche Leistungen in der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis, in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.