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Historiker Jürgen Kocka in Norwegen geehrt

Langjähriger Professor der Freien Universität Berlin im norwegischen Bergen für herausragende wissenschaftliche Arbeit mit renommiertem Holberg-Gedenkpreis ausgezeichnet

Nr. 171/2011 vom 07.06.2011

Sperrfrist Mittwoch, 8. Juni 2011, 14.00 Uhr
Der Historiker Jürgen Kocka ist am Mittwoch im norwegischen Bergen mit dem renommierten Holberg-Gedenkpreis ausgezeichnet worden. Der langjährige Professor für moderne deutsche und europäische Geschichte der Freien Universität Berlin werde für seine herausragende wissenschaftliche Arbeit geehrt, teilte der Vorstand der Ludvig-Holberg-Gedenkstiftung mit. Kocka zähle zu den einflussreichsten Historikern der Gegenwart. Der Wissenschaftler erhielt den mit umgerechnet rund 580.000 Euro dotierten Preis aus den Händen Seiner Königlichen Hoheit Kronprinz Haakon. Im Anschluss an die Zeremonie lud die norwegische Regierung zu Ehren Kockas zu einem Bankett.

Der Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Peter-André Alt, beglückwünschte Professor Kocka. Er bezeichnete Kocka als herausragenden Wissenschaftler und Historiker, der maßgeblich die Untersuchung und Aufarbeitung der deutschen und internationalen Sozialgeschichte vorangetrieben habe. Kocka habe bereits Ende der 1960er Jahre mit seiner Dissertation an der Freien Universität über die neue Angestelltengesellschaft einen Meilenstein für die sozialhistorische Forschung gesetzt.

Jürgen Kocka, Jahrgang 1941, studierte Geschichte und Politische Wissenschaft in Marburg, Wien, Berlin und im US-amerikanischen Chapel Hill. Er promovierte 1968 an der Freien Universität Berlin und wurde 1973 an der Universität Münster habilitiert. Im selben Jahr folgte er einem Ruf an die Universität Bielefeld. 1988 wechselte Jürgen Kocka an die Freie Universität Berlin, an der er bis 2009 lehrte. Von 2001 bis 2007 war er Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB).

Kockas besonderes Interesse gilt den vergleichenden Perspektiven der modernen deutschen und europäischen Geschichte, der Sozialgeschichte sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit mit der Sozialwissenschaft. Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte führten ihn nach Chicago, New York, Los Angeles, Princeton und Stanford, nach Jerusalem, Budapest, Paris und München sowie nach Oxford und ins niederländische Waassenaar. Derzeit ist er als Gastprofessor an der University of California, Los Angeles, sowie als Senior Researcher am Internationalen Geisteswissenschaftlichen Kolleg re:work an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig.

Weitere Informationen zum Preis:

www.holbergprisen.no