Ringvorlesung über das Horn von Afrika
Auftakt mit Unternehmensberater und Bestseller-Autor Prinz Asfa-Wossen Asserate
Nr. 95/2011 vom 08.04.2011
Die Freie Universität Berlin veranstaltet vom 11. April 2011 an eine Ringvorlesung zum Thema „Das Horn von Afrika in Geschichte und Gegenwart“. Die Vorträge beleuchten die Geschichte und Kultur der Länder am Horn von Afrika an ausgewählten Beispielen. Im Mittelpunkt stehen Äthiopien und Eritrea sowie der Sudan und der Jemen. Den Auftakt gibt der deutsch-äthiopische Unternehmensberater und Bestseller-Autor Prinz Asfa-Wossen Asserate. Er ist einer breiten Öffentlichkeit durch sein Buch „Manieren“ von 2003 bekannt geworden. Die öffentlichen Vorlesungen finden montags von 18.15 Uhr an statt; der Eintritt ist frei.
Das „Horn von Afrika“ wird derzeit vor allem als Krisenregion wahrgenommen. Piratenüberfälle, gescheiterte Staaten und humanitäre Katastrophen dominieren die Nachrichten aus der Region. Sie kann jedoch auf eine beispiellose Geschichte zurückblicken. Durch die herausgehobene geografische Lage hat die Region seit jeher unter dem Einfluss europäischer, asiatischer und afrikanischer Kulturen gestanden. Um die Geschehnisse der Gegenwart verstehen zu können, ist ein historischer Zugang unerlässlich.
Seine Kaiserliche Hoheit Prinz Asfa-Wossen Asserate ist ein Nachkomme des äthiopischen Kaiserhauses. Nach seinem Abitur an der Deutschen Schule in Addis Abeba studierte er Jura, Volkswirtschaft und Geschichte an den Universitäten Tübingen, Cambridge und Frankfurt a. M., wo er 1978 zum Dr. phil. promovierte. Wegen der kommunistischen Revolution in Äthiopien 1974 konnte er nicht in sein Heimatland zurückkehren, das er erst 1991 wieder betrat. Zunächst für Messegesellschaften tätig, ist er seit 1983 Unternehmensberater für Afrika und den Mittleren Osten. Er gründete 1994 die Gesellschaft „Orbis Aethiopicus“ zur Förderung der äthiopischen Kultur. Für sein Buch „Manieren“ erhielt Asfa-Wossen Asserate 2004 den Adalbert-von-Chamisso-Preis der Robert-Bosch-Stiftung. Außerdem wurde er 2010 mit der Auszeichnung des Ehrensenators der Eberhard-Karls-Universität Tübingen gewürdigt.
Programm
- 11. April 2011, S. K. H. Prinz Asfa-Wossen Asserate: Die Königin von Saba aus äthiopischer Sicht
- 18. April 2011, Alessandro Bausi: The New Ethiopic Version of the „Traditio Apostolica“: Towards the Critical Edition
- 2. Mai 2011, Walter Raunig: Eine Kuriosität bei der Napier-Expedition nach Äthiopien
- 9. Mai 2011, Steffen Wenig: Deutsche Feldforschungen in Eritrea
- 16. Mai 2011, Brigitta Schütt: Die ökologische Benachteiligung der Tropen oder Missmanagement – das Beispiel Äthiopien
- 23. Mai 2011, Iris Gerlach: Südarabien und Äthiopien. Beziehungen zwischen dem Reich von Saba und Di’amat
- 30. Mai 2011, Buthaina Elnaiem: Das fragmentierte Gebilde und die Suche nach Identität: Zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Sudan
- 6. Juni 2011, Werner Daum: Die Königin von Saba in Äthiopien und Arabien
- 27. Juni 2011, Pawel Wolf: Der Almaqah-Tempel von Wuqro und die Beziehungen zwischen Altsüdarabien und dem abessinischen Hochland im letzten Jahrtausend v. Chr.
- 4. Juli 2011, Francis Breyer: Aksum. Altäthiopische Monumente und Inschriften
- 11. Juli 2011, Ingo Strauch: Indische Seefahrer vor den Küsten Afrikas und Südarabiens. Die Inschriften und Zeichnungen der Höhle Hoq auf Sokotra (2. bis 4. Jahrhundert u. Z.)
Zeit und Ort
Montags von 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal B in der Koserstraße 20, 14195 Berlin, U-Bahnhof: Dahlem-Dorf oder Podbielskiallee (U3).
Weitere Informationen
- Prof. Dr. Klaus Geus, Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin,
E-Mail: klaus.geus@fu-berlin.de - Hatem Elliesie, Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin,
E-Mail: elliesie@zedat.fu-berlin.de, Telefon (Sekretariat): 030 / 838-53459