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„Matrikelnummer 1“ und „Matrikelnummer 2“ werden 85

Professor Dr. med. Helmut Coper und Professor Dr. med. Stanislaw Kubicki, Gründungsstudenten der Freien Universität Berlin, feiern „runde“ Geburtstage

Nr. 400/2010 vom 30.12.2010

Zwei Gründungsstudenten der Freien Universität Berlin feiern Ende 2010 und Mitte 2011 ihren 85. Geburtstag. Prof. Dr. Helmut Coper, Student mit der Matrikelnummer 2, wird am heutigen 30. Dezember 85 Jahre alt; Prof. Dr. Stanislaw Karol Kubicki, Student der Matrikelnummer 1, feiert seinen „runden“ Geburtstag am 5. Juli 2011. Beide sind der Freien Universität bis heute verbunden.

Helmut Coper und Stanislaw Karol Kubicki begannen nach dem Zweiten Weltkrieg ein Medizinstudium an der damaligen Universität unter den Linden, die zunehmend unter ideologischen Druck der kommunistischen Führung im Ostsektor des geteilten Berlins geriet. Nach der Exmatrikulation von drei systemkritischen Studierenden forderten Coper und Kubicki gemeinsam mit zahlreichen Kommilitonen und Dozenten die Gründung einer freien Universität in den Westsektoren; ihr Ziel war es, ohne politischen Einfluss zu lernen und zu forschen. Mithilfe der amerikanischen Alliierten und unterstützt von Berliner Politikern wurde am 4. Dezember 1948 – während der Berlin-Blockade – die Freie Universität Berlin gegründet.

Helmut Coper, „Matrikelnummer 2“ wurde der erste gewählte Vorsitzende des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA) der Freien Universität Berlin. Nach seiner Promotion und Habilitation im Fach Pharmakologie wurde er 1967 zum Direktor des Instituts für Neuropsychopharmakologie berufen, das er bis zu seiner Emeritierung 1994 leitete. Helmut Coper war der erste Inhaber eines Lehrstuhls für Neuropsychopharmakologie in Deutschland überhaupt. Im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit standen die Gerontologie und die Suchtforschung. Für seine Verdienste um die Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen wurde Helmut Coper von der polnischen Akademie der Wissenschaften geehrt.

Stanislaw Karol Kubicki ist Sohn des 1943 von der Gestapo ermordeten Schriftstellers, Philosophen, Übersetzers und expressionistischen Malers Stanislaw Kubicki (rpt. Stanislaw Kubicki). Als „Matrikelnummer 1“ setzte er 1948 sein Studium an der Freien Universität fort: Kubicki gehörte dem Gründungs-AStA der Universität an, der sich im Zuge der Proteste gegen die politisch motivierten Exmatrikulationen von drei studentischen Redakteuren der Zeitschrift „Colloquium“ an der „Lindenuniversität“ gegründet hatte. Nach Studium und Promotion wurde Stanislaw Karol Kubicki Professor für Neurologie. Der renommierte Schlafforscher leitete von 1974 bis 1991 die Abteilung für Klinische Neurophysiologie im Klinikum Charlottenburg der Freien Universität.

Weitere Informationen

Interview-Wünsche vermitteln wir im Jahr 2011 gern; bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Anfragen aus Rücksicht auf das Alter der Jubilare ausschließlich über die Pressestelle der Freien Universität gestellt und vermittelt werden können: Freie Universität Berlin, Presse und Kommunikation, Telefon: 030 / 838-73180, E-Mail: presse@fu-berlin.de