Ausgezeichnete Dissertationen
Wissenschaftler der Freien Universität erhalten Tiburtius-Anerkennungspreis
Nr. 388/2010 vom 14.12.2010
Eine Judaistin und ein Biologe der Freien Universität sind für ihre Dissertationen mit dem diesjährigen Tiburtius-Anerkennungspreis geehrt worden. Annett Martini und Florian Witte erhielten die Auszeichnung im Rahmen eines Festaktes am 13. Dezember an der Freien Universität.
Annett Martini beschäftigte sich in ihrer Dissertation mit der kabbalistischen Bibliothek des Renaissance-Gelehrten Pico della Mirandola und deren kulturhistorischer Einordnung. Der italienische Humanist war der erste christliche Gelehrte, der hebräische Literatur in diesem Umfang in sein Gedankengebäude aufgenommen hat. Mit ihrer Arbeit legt die Judaistin den Grundstein für einen differenzierteren Blick sowohl auf die Entwicklung der frühen jüdischen Mystik im mittelalterlichen Spanien als auch auf die Entstehung der christlichen Kabbala.
Florian Witte analysierte in seiner Doktorarbeit, welche genetischen und molekularen Mechanismen das Wachstum von Fingern bei Säugetieren beeinflussen. Anhand sogenannter Mausmodelle untersuchte er die Entstehung von Fehlbildungen und konnte schließlich ein Signalzentrum an der Spitze eines auswachsenden Fingers des Mausembryos identifizieren. Das Ergebnis der Arbeit des Biologen wird Grundlage sein für weiterführende Studien im Bereich der Knochen- und Knorpelentwicklung.
Der Tiburtius-Preis wird jährlich von der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen für herausragende Abschluss- und Promotionsarbeiten verliehen. Mit ihm wird an den ehemaligen, von 1951 bis 1963 amtierenden, Berliner Bildungs- und Wirtschaftsenator Joachim Tiburtius erinnert.