Das Geschlecht in der Biologie
Öffentliche Ringvorlesung an der Freien Universität über Geschlechterrollen bei Mensch und Tier / Beginn am 19. Oktober 2010
Nr. 298/2010 vom 08.10.2010
An der Freien Universität Berlin beginnt am Dienstag, 19. Oktober 2010 die öffentliche Vorlesungsreihe zum Thema „Das Geschlecht in der Biologie: Anregungen zu einem Perspektivwechsel“. Zum Auftakt spricht die Geschlechterforscherin Prof. Kerstin Palm darüber, wie das Fach Biologie von der Geschlechterforschung profitieren kann. Im Rahmen des „Offenen Hörsaals“ finden bis Anfang Februar jede Woche Vorträge zu verschiedenen Aspekten des Themas statt.
In einer kritischen Geschlechterforschung innerhalb der Naturwissenschaften geht es um Aussagen und Theorien über Geschlechtlichkeit und darüber, wie sie sich im Laufe der Zeit verändert haben. Es wird hinterfragt, inwiefern sich diese Theorien als objektiv verstehen und dabei die jeweiligen historischen Geschlechterbilder widerspiegeln und sie damit zugleich bestätigen. Vorstellungen von Geschlecht werden auf verschiedenen Ebenen des naturwissenschaftlichen Forschungsprozesses in das naturwissenschaftliche Wissen eingearbeitet. Expertinnen und Experten aus Biologie, Physik, Mathematik, Psychologie und Soziologie präsentieren unterschiedliche methodische Ansätze, die Geschlechterforschung mit der Biologie zu verknüpfen.
Zeit und Ort
- Dienstags (ab 19. Oktober 2010) von 18.15 bis 20.00 Uhr
- Königin-Luise-Str. 12–16, kleiner Hörsaal der Pflanzenphysiologie, 14195 Berlin-Dahlem (Bus 101 oder X 83, Haltestelle Botanischer Garten)
Weitere Informationen
Programm
- 19.10.2010
Prof. Dr. Kerstin Palm, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Humboldt-Universität zu Berlin
Wie kann die Biologie erfolgreich von der Genderforschung profitieren? Beispiele und Möglichkeiten - 26.10.2010
Dr. Heinz-Jürgen Voß, Autor des Buches „Making Sex Revisited – Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive“
„Gene“ und DNA sagen eben nicht die Entwicklung eines „Genitaltraktes“ voraus ... - 02.11.2010
Prof. Dr. Anelis Kaiser, Zentrum für Gender Studies, Universität Basel
Kritische Untersuchung von neurowissenschaftlichen Studien: Hat das Gehirn ein Geschlecht? - 09.11.2010
Prof. Dr. Britta Schinzel, Institut für Informatik und Gesellschaft, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Gehirn und Geschlecht - 16.11.2010
Prof. Dr. Heribert Hofer, Direktor des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, Berlin
Männliche Initiative und weibliche Passivität? Die Verhaltensökologie von Partnerwahl und Fortpflanzungstaktiken im Tierreich - 23.11.2010
Dr. Wolfgang Goymann, Max-Planck-Institut für Ornithologie, Seewiesen
Wetteifernde Weibchen und fürsorgliche Männchen? Über den Rollentausch beim Grillkuckuck - 30.11.2010
Dr. Birthe Aßmann, Institut für Humanbiologie, Freie Universität Berlin
Rosa oder Blau: Zur Geschlechtskonstruktion in der frühkindlichen Entwicklung - 07.12.2010
Prof. Dr. Elvira Scheich, Institut für Gesellschaftswissenschaften und historisch-politische Bildung, TU Berlin
Unangepasste Biologie: Elisabeth Schiemanns Argumente gegen die Rassenideologie des NS-Regimes - 11.01.2011
Bärbel Mauß, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Technische Universität Berlin
Moderne Geschlechterkonzepte als Grundlage eines zeitgenössischen molekularbiologischen Ansatzes. Eine Fallstudie - 18.01.2011
Dr. Malin Ah-King, Centre of Gender Excellence, Universität Uppsala
Queer Nature - Towards a Non-normative View of Biological Diversity - 25.01.2011
Prof. Dr. Helga Satzinger, Wellcome Trust Centre of the History of Medicine, University College London
Konzepte von Geschlechterdifferenz und die Ordnung von Chromosomen, Genen und Hormonen, 1900–1945 - 01.02.2011
Prof. Dr. Sigrid Schmitz, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien
Genderforschung in der Biologie: ein Eye-Opener - 08.02.2011
Dr. Marianne Krüll, Schriftstellerin, Soziologin, Feministin
„Männliche“ Wissenschaft in der Praxis – Schwangerschaft und Geburt sind Männersache!