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Neue August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin

Susanne Lange lehrt im Wintersemester 2010/11 am Peter-Szondi-Institut – Öffentliche Antrittsvorlesung am 2. November 2010

Nr. 297/2010 vom 07.10.2010

Die Philologin und literarische Übersetzerin Susanne Lange lehrt im Wintersemester 2010/2011 als August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin an der Freien Universität. Susanne Lange wird ein Seminar am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften anbieten, in dem sie sich mit den ästhetischen, geschichtlichen und methodischen Problemen der Übersetzung auseinandersetzen wird. Ihre öffentliche Antrittsvorlesung hält Susanne Lange am 2. November um 20 Uhr im Collegium Hungaricum in Berlin-Mitte. Die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung wurde 2007 vom Deutschen Übersetzerfonds und der Freien Universität Berlin ins Leben gerufen.

Susanne Lange wurde 1964 in Berlin geboren; sie studierte Komparatistik in München und Paris.  Sie schloss ihr Studium 1991 mit einer Promotion über die Beziehungen lateinamerikanischer und deutscher Gegenwartsliteratur an der Ludwig-Maximilians-Universität München ab. Danach lehrte sie an der Universität Tübingen und an der Universidad de los Andes in der kolumbischen Hauptstadt Bogotá. Heute lebt sie in Sabadell bei Barcelona und in München. Als Übersetzerin aus dem Spanischen debütierte sie 1992 mit der Übertragung von Fernando del Pasos Monumentalroman „Palinurus vom Mexiko“ (FVA); sie legte damit den Grundstein für ihren Erfolg und ihr Ansehen als Vermittlerin lateinamerikanischer und spanischer Literatur. Insbesondere mexikanische und kubanische Autoren erschienen seither in ihrer Übertragung, etwa Carmen Boullosa, Lydia Cabrera, José Manuel Prieto, Juan Villoro, und Jorge Volpi. Susanne Lange übersetzte unter anderem Theaterstücke von Federico Garcia Lorca und Lyrik von Luis Cernuda („Wirklichkeit und Verlangen“, Suhrkamp 2004). Im Jahr 2008 erschien ihre preisgekrönte Neuübersetzung von Cervantes’ „Don Quijote“ (Hanser Verlag). Susanne Lange erhielt 1994 den Helmut-M.-Braem-Preis, den Übersetzerpreis der spanischen Botschaft (2005), den Hieronymus-Ring (2007) und den Johann-Heinrich-Voss-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (2009).

Die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung ist die erste Professur für Poetik der Übersetzung im deutschsprachigen Raum. Sie wird jährlich im Wintersemester am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin eingerichtet und wird durch den Deutschen Übersetzerfonds aus Mitteln der Kulturstiftung des Bundes finanziert. Die Professur dient der kritischen Reflexion eigener und fremder Übersetzungsmethoden sowie der vergleichender Textanalyse. Zudem soll sie die historische Reflexion von Methoden und Theorien literarischen Übersetzens ermöglichen. Symbolisiert wird dieser Anspruch durch den Namenspatron der Professur, August Wilhelm von Schlegel: Er verband philologische Forschung, eigene Dichtung und literarische Übersetzung miteinander.

Weitere Informationen

  • Prof. Dr. Georg Witte, Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838 - 56422,
    E-Mail: witte@zedat.fu-berlin.de
  • Jürgen Jakob Becker, Deutscher Übersetzerfonds, Telefon: 030 / 81 69 96 25,
    E-Mail: becker@lcb.de