Hauke Marquardt mit Deutschem Studienpreis ausgezeichnet
Geologe erhält mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Promotionsarbeit an der Freien Universität
Nr. 254/2010 vom 02.08.2010
Der Geowissenschaftler Hauke Marquardt erhält für seine an der Freien Universität Berlin verfasste Promotionsarbeit den Deutschen Studienpreis 2010 im Bereich Natur- und Technikwissenschaften. Die Auszeichnung wird jedes Jahr an drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachgebiete vergeben, deren Dissertationen fachlich exzellent und von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung sind. Der Preis ist mit jeweils 30.000 Euro dotiert. Die Verleihung des Deutschen Studienpreises findet am 23. November 2010 in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin statt.
Hauke Marquardt verfasste seine Dissertation zum Thema: „Die tiefe Erde im Labor“. Darin geht es um Fließbewegungen im Inneren des Erdmantels in einer Tiefe zwischen 50 und 2900 Kilometern. Diese Dynamiken sind häufig Auslöser für Naturkatastrophen. Marquardt hat das physikalische Verhalten von Mineralproben unter den Druckverhältnissen des Erdmantels – die sogenannte „tiefe Erde“ – im Labor nachgestellt und untersucht; seine Ergebnisse hat er mit dem Ausbreitungsverhalten von Erdbebenwellen verglichen. Die Erkenntnisse in seiner Promotionsarbeit tragen zum besseren Verständnis der Massenbewegungen im untersten Erdmantel bei, außerdem legen sie den Grundstein zu einem neuartigen Thermometer für die Temperaturbestimmung in diesen extremen Tiefen.
Für den Deutschen Studienpreis nominiert war auch Irene Nagel, die derzeit als Post-Doktorandin an der Freien Universität Berlin im Arbeitsbereich Emotionspsychologie und affektive Neurowissenschaft beschäftigt ist. Irene Nagel schaffte es wie auch Hauke Marquardt bis in die Endrunde mit 26 Nominierten – insgesamt hatten sich 391 Wissenschaftler um die Preise beworben. Ihre Dissertation schrieb sie über die Leistung des Arbeitsgedächtnisses im Alter. Sie zeigte darin, dass Unterschiede im Arbeitsgedächtnis mit der Flexibilität der Hirnaktivierung zusammenhängen und unter anderem durch komplexe Wechselspiele genetischer Faktoren und neurobiologischer Alterungsprozesse zustande kommen.
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