Summer School: Geschichte im Gedächtnis
Freie Universität lädt ehemalige Studierende aus dem Ausland vom 19. bis zum 24. Juli 2010 zur Arbeit mit gefilmten Zeitzeugeninterviews mit Überlebenden der Shoa ein
Nr. 242/2010 vom 16.07.2010
Mit der Geschichte von Überlebenden des Konzentrationslagers Ravensbrück beschäftigen sich 20 ausländische Studierende und Absolventen vom 19. bis zum 24. Juli 2010 in einer Summer School an der Freien Universität. Die Teilnehmer stammen aus zwölf verschiedenen Ländern und haben in den vergangenen Jahren ein Auslandsstudium an der Freien Universität absolviert. Nun kehren sie zurück, um Video-Interviews des „Visual History Archive“ auszuwerten und über die wissenschaftliche Arbeit mit Zeitzeugen-Interviews zu diskutieren. Das „Visual History Archive“ gilt als das weltweit größte Video-Archiv seiner Art.
Die Summer School des „Visual History Archive“ wird nun zum zweiten Mal im internationalen Alumni-Programm vom Center für Digitale Systeme (CeDiS), dem Kompetenzzentrum für E-Learning und Multimedia der Freien Universität, ausgerichtet. Die Studierenden und Absolventen werden anhand der Video-Interviews mit Überlebenden des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück in die wissenschaftliche Arbeit mit Zeitzeugen-Interviews eingeführt. Referenten stellen die Zugangsweisen zur Arbeit mit den Interviews aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven vor und zeigen dabei Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen Ansätze auf. Im Mittelpunkt stehen die unterschiedlichen Erfahrungen der Verfolgten und Inhaftierten. Auf dem Programm steht auch eine Exkursion zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas und zur Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.
Seit 2006 ermöglicht die Freie Universität in Kooperation mit dem „Shoah Foundation Institute for Visual History and Education“ der University of Southern California (USC) als erste europäische Hochschule den vollen Zugang zum „Visual History Archive“. Das Video-Archiv beinhaltet ca. 52.000 Interviews mit Opfern und Zeugen des Holocausts aus 56 Ländern in 32 Sprachen. Die Idee des Archivs geht auf den Regisseur Steven Spielberg zurück. Er initiierte das Projekt zur Dokumentation von Zeitzeugenberichten des Holocaust, auf dem das heutige digitale Archiv basiert.
Weitere Informationen
Katrin Plank-Sabha, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin, Telefon.: 030 / 838-53705, E-Mail: presse@cedis.fu-berlin.de