Lehrer lernen, schwere Gewalttaten frühzeitig zu erkennen und zu verhindern
Freie Universität sucht Berliner und Brandenburger Schulen für Präventionsprogramm
Nr. 192/2010 vom 14.06.2010
Amok-Alarm an Schulen in Marzahn und Kreuzberg, in Bayern droht ein 17-Jähriger, seine Schule in die Luft zu sprengen: Schwere, zielgerichtete Gewalt ist mittlerweile ein Thema, mit dem sich jede Schule auseinandersetzen muss. Wissenschaftler der Freien Universität Berlin wollen mit einem Forschungsprojekt dazu beitragen, Fälle von schwerer Schulgewalt schon im Vorfeld zu erkennen und zu verhindern. Für das Projekt suchen die Wissenschaftler noch Berliner und Brandenburger Schulen, die am Projekt teilnehmen und dabei lernen, wie sie mit Gewaltankündigungen umgehen.
Ziel des Forschungsvorhabens mit dem Namen „NETWASS“ (Networks against School Shootings) ist es, Anleitungen und Richtlinien für Lehrer und Erzieher zu entwickeln, um Warnsignale erkennen und Gefahren im Vorfeld abwenden zu können. An dem Projekt, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird und mit dem kommenden Schuljahr startet, sollen jeweils 40 Schulen in den Ländern Berlin, Brandenburg und Baden-Württemberg teilnehmen.
Beteiligen können sich alle Schulformen außer Sonderschulen. Das Projekt umfasst im ersten Schulhalbjahr eine Informationsveranstaltung für Lehrer und Schulmitarbeiter sowie die Bildung eines Krisenpräventionsteams. Insgesamt sieben Monate lang werden die Wissenschaftler die Präventionsteams in den Schulen im Anschluss begleiten, um die Entwicklung von Krisenpräventionsverfahren zu unterstützen.
In Berlin suchen die Wissenschaftler insbesondere Schulen aus den Schulamtsbezirken Mitte, Steglitz-Zehlendorf und Lichtenberg. In Brandenburg sind es Schulen aus den Bezirken Eberswalde, Frankfurt/Oder und Brandenburg/Havel.
Weitere Informationen
Schulen, die mitmachen möchten, melden sich bitte bei
Vincenz Leuschner
Projektkoordinator „NETWASS“
Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin
Arbeitsbereich Entwicklungswissenschaft & Angewandte Entwicklungspsychologie
Telefon: 030 / 838-55593 oder mobil: 0172-39 62 711
Fax: 030 / 838-5 65 88
E-Mail: vincenz.leuschner@fu-berlin.de