„Boxgirls“ von Bundeskanzlerin ausgezeichnet
Projekt von Heather Cameron, Juniorprofessorin der Freien Universität Berlin, siegt im Wettbewerb „startsocial“
Nr. 107/2010 vom 23.04.2010
Juniorprofessorin Heather Cameron hat 2005 in Kreuzberg "Boxgirls" ins Leben gerufen
Bildquelle: privat
Das von Heather Cameron, Juniorprofessorin für Integrationspädagogik an der Freien Universität, gegründete Projekt „Boxgirls“ ist im Rahmen des Wettbewerbs „startsocial“ mit dem Sonderpreis der Bundeskanzlerin ausgezeichnet worden. Bei der Ehrung durch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Schirmherrin von „startsocial“, präsentierten die „Boxgirls“ im Bundeskanzleramt vor zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und sozialen Verbänden mit einem besonderen Showact ihre Vereinsarbeit. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
„Wir sind sehr stolz, bei einem solchen Wettbewerb mit so tollen, engagierten Mitbewerbern gewonnen zu haben. Das ist eine Ehre und ein großer Tag für unser Projekt!“, sagt Heather Cameron. Sie hatte neben ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit an der Freien Universität das Projekt „Boxgirls“ vor fünf Jahren im Berliner Bezirk Kreuzberg ins Leben gerufen. Neben der körperlichen und geistigen Fitness verfolgt der Verein mit dem Training ein höheres Ziel: „Wir möchten Mädchen und Frauen dazu anregen, für mehr gesellschaftliche Partizipation und Rechte von Frauen einzustehen und selbst Verantwortung für sozialen Wandel zu übernehmen“, sagt die Initiatorin. Mit mehr als 100 Mitgliedern in Berlin ist „Boxgirls“ heute Europas größter Boxclub für Mädchen und Frauen. Mit den Programmen “Sicher im Kiez” und “Urban Hero” setzt „Boxgirls“ zivilgesellschaftliche Akzente an Berliner Schulen. Seit 2007 ist der Verein auch mit Projekten in Nairobi (Kenia) und seit 2009 in Kapstadt (Südafrika) vertreten.
Die britisch-kanadische Wissenschaftlerin setzt sich für eine praxisbezogene Lehre ein, die Sport, Integration und Chancengleichheit der Geschlechter verknüpft. Studierende des Fachbereichs Erziehungswissenschaft und Psychologie werden in Projekte wie „Boxgirls“ eingebunden und lernen so, wie genderspezifische Jugendarbeit in der Realität funktionieren kann. Heather Cameron wurde vom Deutschen Hochschulverband zur Hochschullehrerin des Jahres 2009 ernannt. Sie ist für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) in dessen „Beirat für mehr Migrantinnen im Sport“ tätig.
Der Verein „startsocial“ unterstützt soziale Initiativen, die einen wichtigen Beitrag zur Zivilgesellschaft leisten, mit wirtschaftlichem Knowhow. Für den zum siebten Mal organisierten Wettbewerb hatten sich 2009 über 400 Initiativen beworben. Von den 25 nominierten aus verschiedenen Bundesländern wurden sieben im Bundeskanzleramt ausgezeichnet.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Heather Cameron, Freie Universität Berlin, Tel. 030/838-54336,
E-Mail: cameron@zedat.fu-berlin.de