Einzigartige Online-Datenbank gibt Aufschluss über den Verbleib „entarteter Kunst“
Schicksalswege beschlagnahmter Kunstwerke sind vom 21. April an im Netz einsehbar
Nr. 77/2010 vom 07.04.2010
Wissenschaftler der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin haben die Schicksalswege von Bildern, Gemälden und Plastiken rekonstruiert, die während der NS-Zeit in Museen von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ beschlagnahmt worden waren. Vom 21. April an werden die Ergebnisse ihrer Recherchen erstmals kostenfrei im Netz abrufbar sein. Zum Start dieser weltweit einzigartigen Online-Datenbank laden wir Sie herzlich ein zu einer Pressekonferenz am
Dienstag, den 20. April 2010,10.30 Uhr, Forschungsstelle „Entartete Kunst" am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, Raum A 163, Koserstr. 20, 14195 Berlin, U-Bahnhof Podbielskiallee (U3).
Anmeldung bitte bis zum 16. April unter E-Mail: kommunikationsstelle@fu-berlin.de.
Die Forschungsstelle "Entartete Kunst" wurde Ende 2002 am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin eingerichtet. Sie wird seit ihrer Gründung im Wesentlichen von der Ferdinand-Möller-Stiftung und der Gerda Henkel Stiftung finanziert. Im Mittelpunkt der Forschungen stehen die Methoden nationalsozialistischer Kunstpolitik, insbesondere die Vorgeschichte, Geschichte und die Auswirkungen der Beschlagnahme moderner Kunstwerke in deutschen Museen durch die Nationalsozialisten im Jahr 1937. Eingebunden darin sind Recherchen zu den antimodernen Propagandaausstellungen seit 1933 und zu der Wanderausstellung “Entartete Kunst" von 1937 bis 1941. In diesem Zusammenhang fragt die Forschungsstelle nach dem Schicksal der betroffenen Künstler, den Strategien der Museumsleiter und der Rolle der Kunsthändler innerhalb des Verwertungssystems.