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Die Ukraine im Fokus

Gesprächsrunde im Rahmen des fünften Salons transregionale Studien der Freien Universität

Nr. 28/2009 vom 09.02.2009

Das Center for Area Studies der Freien Universität Berlin lädt am Donnerstag, den 12. Februar, 20 Uhr zu der Veranstaltung „Fokus Ukraine: Mykola Rjabtschuk, Juri Andruchowytsch und Serhij Zhadan im Gespräch“ ein. Sie findet im Rahmen des 5. Salons transregionale Studien des Center for Area Studies statt, die dieses Mal in der Literaturwerkstatt Berlin zu Gast ist. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Die europäische Landkarte in unseren Köpfen gerät immer stärker ins Rutschen. Das gilt besonders in Bezug auf das „Land am Rande“: die Ukraine. Eine jahrhundertealte Kulturbarriere zwischen dem Osten und dem Westen, mitten durch dieses Land gezogen, wird im postkommunistischen Zeitalter als Konstrukt erkennbar. An die Stelle territorial definierter Identitäten treten Diffusionen: Migration und Reisen bestimmen die „Erfahrung“ des Raums, Städte werden zu Zeit-Räumen interkultureller Verfransungen, „Code Switching“ (zwischen dem Ukrainischen, Russischen und Polnischen) wird zum sprachlichen Normalzustand. Wie gehen Autoren mit dieser „Verflüssigung“ des Raums um? Wie wird die Literatur selbst zum Akteur dieses Prozesses? Wie wird „Geopoetik“ zu einer Provokation für „Geopolitik“? Diese Fragen diskutieren drei ukrainische Autoren unterschiedlicher Generationen und aus unterschiedlichen Teilen des Landes unter der Leitung von Katharina Raabe, Suhrkamp Verlag:

  • Mykola Rjabtschuk (geb. 1953), einer der Initiatoren des informellen literarischen Lebens im westukrainischen Lemberg, mittlerweile der wohl bedeutendste politische und historische Essayist der Ukraine,
  • Juri Andruchowytsch (geb. 1960) aus Iwano-Frankiwsk alias Stanislau, Schöpfer einer „fiktiven Landeskunde“, in der Habsburg und Moskau als Ruinen der Geschichte begehbar sind,
  • Serhij Zhadan (geb. 1974), der den „tiefsten Osten des Ostens“, Charkiw und das postsowjetische Industrierevier des Donbass, als kaputtes Backstage der Globalisierung inszeniert.

Den fünften Salon transregionale Studien veranstaltet das Center for Area Studies der Freien Universität zusammen mit dem Osteuropa-Institut, in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag und mit freundlicher Unterstützung der Literaturwerkstatt Berlin. Die Reihe soll wie auch das Center for Area Studies selbst ein Forum für die Diskussion transregionaler und transkultureller Verflechtungen und Abgrenzungen bieten.

Weitere Informationen

Zeit und Ort:

  • Donnerstag, 12. Februar, 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr, kein Vorverkauf
  • Literaturwerkstatt Berlin (Kulturbrauerei), Knaackstraße 97, 10435 Berlin

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:

Anja vom Stein
Center for Area Studies, Freie Universität Berlin
Telefon: 030 / 838 - 52881
E-Mail: geschaeftsstelle@cas.fu-berlin.de