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Ehrendoktorwürde für Chemiker André Dieter Bandrauk

Verleihung am 11. Juli 2008 durch den Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin

Nr. 212/2008 vom 04.07.2008

Prof. Dr. André Dieter Bandrauk erhält die  Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin

Prof. Dr. André Dieter Bandrauk erhält die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin
Bildquelle: privat

Der renommierte kanadische Chemiker Prof. Dr. André Dieter Bandrauk von der kanadischen Université de Sherbrooke, erhält die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin. Der Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie würdigte damit Bandrauks quantentheoretische Pionierarbeiten zur ultraschnellen Elektronenbewegung in Molekülen, der sogenannten Attosekundenchemie. Die Auszeichnung wird am 11. Juli 2008 im Rahmen eines Festkolloquiums verliehen. Die Laudatio halten die Wissenschaftler Paul Corkum und Ferenc Krausz. Beide haben im Jahr 2000 auf Grundlage von Bandrauks Arbeiten die ersten Experimente vorgenommen. Corkum und Bandrauk erhielten für ihre Verdienste den kanadischen Nationalpreis.

Bandrauk hat 1995 die Erzeugung von Attosekunden-Laserpulsen vorhergesagt und damit die Grundlage für die Attosekundenchemie geschaffen. Eine Attosekunde entspricht 0,000 000 000 000 000 001 Sekunden. Den Zeitraum von etwa 10 bis 1000 Attosekunden benötigen Elektronen, um sich in Molekülen zu bewegen und dabei unter dem Antrieb von Laserpulsen von einem Quantenzustand in einen anderen „hüpfen“ können. Bandrauk ist in der Attosekundenchemie als Theoretiker weltweit führend. Er entwickelte verschiedene Konzepte zur Beobachtung und zur Manipulation von Elektronenbewegungen in Molekülen auf der Attosekundenzeitskala. Als Träger des Humboldt-Forschungspreises unterhält er enge Beziehungen zu Wissenschaftlern der Freien Universität.

André Bandrauk wurde 1941 in Berlin als Sohn einer ukrainischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren. Er erlebte in Berlin eine sehr schwere Kindheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg drohte die Deportation von der damaligen Sowjetischen Besatzungszone  aus nach Sibirien – seiner Mutter gelang mit ihm über Frankreich die Flucht nach Kanada. Im Rahmen der Festveranstaltung wird Professor  Bretislaw Friedrich vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft einen Vortrag über Emigration und Immigration halten.

Weitere Informationen

Ort und Zeit:

  • Institut für Chemie und Biochemie, Hörsaal, Takustraße 3, 14195 Berlin
  • Freitag, 11. Juli 2008. Beginn 15.00 Uhr

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:

Prof. Dr. Jörn Manz
Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin
Telefon: 030/838-53338
E-Mail: jmanz@chemie.fu-berlin.de