Was ist Romantik?
Vorlesungsreihe im Rahmen des Programms „Offener Hörsaal“ beginnt Donnerstag, 17. April
Nr. 90/2008 vom 14.04.2008
Im Rahmen des Programms „Offener Hörsaal“ der Freien Universität startet am Donnerstag, 17. April, die Vortragsreihe „Was ist Romantik? – Kunst und Denken der Entgrenzung“. Zum Auftakt hält Prof. Dr. Manfred Frank von der Universität Tübingen einen Vortrag zum Thema „Was ist frühromantische Philosophie?“ Der Besuch der Vortragsreihe ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Die Romantik war die erste Avantgarde Europas. In ihrem Selbstverständnis suchte sie Ästhetik und Lebenswelt im Zeichen eines universalistischen Denkens zusammenzuführen. Als Kunstepoche des 19. Jahrhunderts prägte sie Literatur, Malerei und Musik; zugleich beeinflusste sie wissenschaftliche Disziplinen (Geschichtsschreibung, Medizin und Psychologie), aber auch das politische Denken und die Theorie der Geschlechterbeziehungen. In ihrer radikalen kulturellen Praxis lässt sich die Romantik als eine dezidiert moderne Epoche begreifen, die das europäische Bewusstsein bis heute prägt.
Die Vorlesung wird die Perspektivenfülle des romantischen Diskurses in seiner ganzen Breite im Durchgang durch das 19. Jahrhundert (mit Ausblicken auf das 20. Jahrhundert und dessen Romantikrezeption) erfassen. Sie versammelt Vorträge aus den Gebieten der Philosophie (zum romantischen Subjektbegriff und zur Idee der Natur), der germanistischen Literaturwissenschaft (zur Frühromantik, schwarzen Romantik, zur Frauenrolle, zur Psychologie und Wissenspoetik), der Anglistik (zum englischen Roman), der Komparatistik (zur politischen Romantik, zur Tradition der modernen Romankritik), der Kunstgeschichte (zum Entwurf der Landschaft in der Malerei) und der Musikwissenschaft (zur Funktion der Musik im romantischen Kunstkonzept nach Hegel).
Termine und Themen:
24. 4.2008
Prof. Dr. Rolf-Peter Janz (Berlin)
Institut für Deutsche und Niederländische Philologie
Die Wiederkehr des Hässlichen in der Romantik
8. 5.2008
Prof. Dr. Albrecht Riethmüller (Berlin)
Seminar für Musikwissenschaft
Hegels Konstruktion der Musik als Inbegriff romantischer Kunst
15. 5.2008
Prof. Dr. Werner Busch (Berlin)
Kunsthistorisches Institut
Caspar David Friedrichs Landschaften zwischen Wirklichkeitsaneignung und Transzendenzeröffnung
29. 5.2008
Priv.-Doz. Dr. Gesa Dane (Göttingen)
Seminar für Deutsche Philologie
Die romantische Diotima: Eros und Bildung
5. 6.2008
Prof. Dr. Peter-André Alt (Berlin)
Institut für Deutsche und Niederländische Philologie
Das Böse schreiben. Tendenzen der Schwarzen Romantik
12. 6.2008
Prof. Dr. Manfred Pfister (Berlin)
Institut für Englische Philologie
„A moment‘s monument“: Das Sonett und die romantische Ästhetik in England
19. 6.2008
Prof. Dr. Gabriele Brandstetter (Berlin)
Institut für Theaterwissenschaft
Elementargeister. Tanz in der europäischen Romantik
26. 6.2008
Prof. Dr. Karl Heinz Bohrer (Bielefeld/Stanford)
German Studies Faculty
Romantische Zeit: Plötzlichkeit, Eschatologie/Utopie, Mythologie/Stimmung
3. 7.2008
Prof. Dr. Jürgen Trabant (Berlin)
Institut für Romanische Philologie
Indien vs. Amerika. Friedrich Schlegel und die Anfänge der modernen (romantischen?) Sprachwissenschaft
10.7.2008
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm (Berlin)
Institut für Deutsche und Niederländische Philologie
Romantische Wissenschaft. Der Selbstversuch als Form
17. 7.2008
Prof. Dr. Ethel Matala des Mazza (Konstanz)
Institut für Deutsche Philologie
Geister der Nation. Über romantische Politik
Weitere Informationen
Ort und Zeit:
- Habelschwerdter Allee 45, Hörsaal 2, 14195 Berlin-Dahlem
U-Bhf. Dahlem-Dorf oder Thielplatz (U3); Bus 110, M 11, X 83, X 11- Donnerstags, 16.15 bis 18.00 Uhr
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Peter-André Alt
Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin
Telefon: 030 / 838-59200 / 59201
E-Mail: altpa@zedat.fu-berlin.de
Das Programm aller Vortragsreihen ist auf Anfrage erhältlich:
Brigitte Werner
Koordinierungsstelle Offener Hörsaal
Telefon: 030 / 838-73535
E-Mail: Brigitte.Werner@zedat.fu-berlin.de