58 Millionen Euro für Ausbildungsoffensive an Berliner Hochschulen
14 Hochschulen und das Land Berlin unterzeichnen Vereinbarung
Nr. 43/2008 vom 15.02.2008
Für die Verbesserung der Lehre an den Berliner Hochschulen wird das Land Berlin von 2008 bis 2011 insgesamt 57,6 Millionen Euro einsetzen. Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen den 14 Hochschulen und dem Land betonte Wissenschaftssenator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner: „Im Masterplan Wissen schafft Berlins Zukunft hat der Berliner Senat mit einer Ausbildungs- und einer Forschungsoffensive zwei entscheidende Bereiche in der Wissenschafts- und Forschungspolitik entschlossen angepackt: Die Ausbildungsoffensive eröffnet erheblich mehr Studienplätze als bisher, denn wir benötigen eine breite Basis hochqualifizierter junger Menschen. Mit 58 Millionen Euro zusätzlich bis 2011 werden wir die Zahl der Studienplätze deutlich erhöhen. Es geht aber nicht nur um die Quantität der Studienplätze, sondern vor allem auch um deren Qualität. Die Hälfte der Mittel (ca. 35 Millionen Euro) setzen wir für Qualitätsverbesserungen ein. Durch eine Verbesserung der Lehre werden die Studierenden in Berlin in Zukunft mehr Unterstützung erhalten. Wichtig ist, dass diese Ausbildungsoffensive zu einer sichtbaren Verbesserung der Studienbedingungen in Berlin führen wird. Wir müssen die große Chance nutzen, Berlin zu einem Magneten für Studierende und einem Top-Wissenschaftsstandort weltweit zu machen.“
Mehr als jeder zweite Euro für die Ausbildungsoffensive kommt aus dem Landeshaushalt, insgesamt 35 Millionen Euro. Der Restbetrag von 22,6 Millionen Euro erhält Berlin aus dem Hochschulpakt 2020 – und zwar aufwachsend von 4,1 Millionen Euro im Jahre 2008 bis zu 10 Millionen Euro im Jahre 2010.
Mit der Ausbildungsoffensive werden zwei Initiativen zur Schaffung zusätzlicher Studienanfängerplätze in Berlin miteinander verbunden: Mit dem Hochschulpakt 2020 haben sich Bund und Länder verpflichtet, in den kommenden Jahren zusätzliche Studierchancen für erste Hochschulsemester zu schaffen. Als „Studierchancen“ werden im Hochschulpakt 2020 Studienplatzkapazitäten für erste Hochschulsemester definiert.
An den Berliner Hochschulen werden hierzu in diesem Zeitraum insgesamt 2900 Studierchancen für Erstsemester geschaffen - davon 1200 an den Universitäten und 1700 an den Fachhochschulen. Über die Aufrechterhaltung dieser Studierchancen ist ab 2011 zwischen Bund und Ländern im Rahmen der Fortsetzung des Hochschulpaktes neu zu verhandeln. Berlin wird darüber hinaus dauerhaft die Aufnahmekapazität an den Fachhochschulen um weitere 1000 Studienanfängerplätze erhöhen. Durch beide Initiativen zusammen wird sich die Aufnahmekapazität an den Berliner Hochschulen in den kommenden vier Jahren um mehr als 10 Prozent erhöhen.
Der Vorsitzende der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten und Präsident der Freien Universität (FU) Berlin, Prof. Dr. Dieter Lenzen: "Nach den großen Berliner Erfolgen im Exzellenzwettbewerb für die Forschung ist mit dem Masterplan eine erste Grundlage dafür geschaffen worden, auch die Qualität der Ausbildung zu verbessern, um so die Voraussetzung für hervorragende Absolventen zu schaffen.“
Sprecher der Fachhochschulen in der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten und Präsident der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Prof. Dr. Michael Heine: „Mit dem Masterplan leitet Berlin in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht eine Trendwende ein. Nach Jahren massiver Kürzungen des Hochschulbudgets wird nun aus gutem Grund zusätzliches Geld für Lehre und Forschung ausgegeben. Dies ist zugleich ein hoffnungsvolles Signal für die anstehenden Hochschulvertragsverhandlungen.“
Beschreibung der einzelnen Programmlinien und Mittelplanung: |
2008-2011 in Mio. Euro |
Aus dem Hochschulpakt 2020 bis zum Jahre 2010 Aufwuchs auf ca. 19.500 Studienanfänger | 10,1 |
Programmlinie 1: |
13,0 |
Programmlinie 2: |
3,5 |
Programmlinie 3: |
9,2 |
Programmlinie 4: |
1,6 |
Programmlinie 5: |
4,5 |
Programmlinie 6: |
3,6 |
Programmlinie 7: |
2,0 |
Programmlinie 8: |
2,4 |
Das „Berliner Programm zur Förderung von Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre“ wird mit 1,5 Mio. R pro Jahr aufgestockt. Rund 50 % der Mittel werden zweckgebunden für vorgezogenen Nachfolgeberufungen W2/W3 eingesetzt. In diesem Umfang ist die Einrichtung von 13 Professuren für Frauen vorgesehen. Die abschließende Entscheidung über vorgezogene Berufungen erfolgt mit Billigung der Staatssekretäre der beiden Senatsverwaltungen für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Wirtschaft, Technologie und Frauen. Weitere 50 % der Mittel werden für Post Doc Programme, wie beispielsweise W1-Juniorprofessuren, Gastprofessuren, Lehraufträge und Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. Die Vergabe dieser Mittel erfolgt wie bisher. Die hieraus finanzierten Maßnahmen werden – ebenfalls wie bisher – zu einem Drittel durch die Hochschulen gegenfinanziert. Über die Aufteilung der Mittel auf die Hochschulen entscheidet die Vergabekommission. |
6,0 |
Reservemittel | 1,7 |