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„Venus vor Gericht“

Filmvorführung und Podiumsdiskussion an der Freien Universität

Nr. 13/2008 vom 22.01.2008

Die Forschungsstelle „Entartete Kunst“ des Kunsthistorischen Instituts der Freien Universität Berlin und des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg laden zu einer Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion über den nationalsozialistischen Propagandafilm „Venus vor Gericht“ aus dem Jahr 1941 ein. Sie findet am Donnerstag, 24. Januar 2008, im Kunsthistorischen Institut der Freien Universität (Koserstraße 20, 14195 Berlin) statt. Der unter der Regie von Hans. H. Zerlett entstandene Film wird als sogenannter Vorbehaltsfilm eingestuft und darf nur im Rahmen wissenschaftlicher Veranstaltungen gezeigt werden. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

Hans H. Zerlett (1892–1949) hatte sich als Drehbuchautor und Regisseur auf leichte Unterhaltungsstoffe spezialisiert. Er drehte im Dritten Reich aber auch Propagandafilme. In „Venus vor Gericht“ geht es um einen Bildhauer, der ein früher Anhänger der Nationalsozialisten und Gegner der modernen Kunst ist. Für Szenen in einer jüdischen Kunsthandlung wurden Originalwerke als Ausstellungsstücke verwendet, die aus dem Bestand der 1937 von den Nationalsozialisten in deutschen Museen beschlagnahmten und als „entartete Kunst“ verfemten Sammlung stammten. So sieht man in dem Film Plastiken von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Magarethe Moll sowie Gemälde von Wassily Kandinsky, Wilhelm Morgner und anderen. Viele der Werke sind bis heute verschollen; der Film ist der letzte Beleg ihrer Existenz.

Teilnehmer der Podiumsdiskussion sind Dr. Wolfgang Benz (Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin) Prof. Lutz Dammbeck (Hochschule der bildenden Künste Dresden), Dr. Albrecht Dümling (Musikwissenschaftler und -kritiker, Berlin), Andreas Hüneke (Forschungsstelle „Entartete Kunst“, Freie Universität Berlin) Prof. Rainer Rother (Deutsche Kinemathek Berlin) und Prof. Dr. Bernd Sösemann (Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin). Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Klaus Krüger (Kunsthistorisches Institut, Freie Universität Berlin).

Weitere Informationen

Ort und Zeit:

Kunsthistorisches Institut der Freien Universität, Koserstraße 20, 14195 Berlin, Hörsaal B; Donnerstag, 24. Januar 2008, 18.00 Uhr

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Freie Universität Berlin
Forschungsstelle „Entartete Kunst“
Dr. Meike Hoffmann und Susanna Köller
Telefon: 030 / 838-54523
E-Mail: fsek@zedat.fu-berlin.de