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„Georg Philipp Harsdörffer und die Universalität der Literatur“

Tagung an der Freien Universität Berlin vom 1. bis 3. November 2007

Nr. 257/2007 vom 30.10.2007

Eine internationale Tagung am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität widmet sich vom 1. bis 3. November 2007 dem Barockautor Georg Philipp Harsdörffer. Der Titel der Tagung lautet „Georg Philipp Harsdörffer und die Universalität der Literatur“. Anlass ist der 400. Geburtstag Harsdörffers, dessen Zugriff auf die gesamte Kultur seiner Zeit vom Glauben an die universelle Zuständigkeit der Literatur getragen ist. Sein 50-bändiges Oeuvre durchdringt mit dem spezifischen Wissen der Poesie nahezu alle Lebensbereiche – von den Tischsitten über die Rechtsfindung bis hin zur Religionsausübung. Die Konferenz findet statt in der Habelschwerdter Allee 45 in 14195 Berlin-Dahlem, Raum L 113. Die Teilnahme ist kostenlos, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter keppler@germanistik.fu-berlin.de.
Der 400. Geburtstag von Georg Philipp Harsdörffer am 1. November 2007 lenkt die Aufmerksamkeit auf einen Autor, der für nahezu alle Themen der Barockforschung wegen seiner konzisen, immer auf der Höhe ihrer Zeit stehenden Äußerungen gern zitiert wird. Der weitgereiste Nürnberger Patrizier – Richter und Ratsmitglied in einer frühneuzeitlichen Weltstadt – behandelt in seinen achtbändigen „Frauenzimmer Gesprächspielen“ sämtliche Wissens- und Praxisbereiche, mit denen ein kultivierter Mensch des 17. Jahrhunderts in Berührung kommen konnte. Zahlreiche weitere Bücher vertiefen einzelne Gebiete: darunter die Bedingungen wohlgeformter Texte, die sinnreiche Betrachtung der Natur, die rechte religiöse Andacht, im Unterschied dazu den falschen Umgang mit dem eigenen Leben und die strafwürdige Schädigung des sogenannten Nebenmenschen.

Ziel der Konferenz ist es, das monumentale Werk Harsdörffers, das so häufig nur als Zitatensteinbruch diente, nach seiner eigenen inneren Architektur zu erschließen. Diese steht auf sechs Säulen: Poetik und Anthropologie (Harsdörffer als Dichtungstheoretiker), intellektuelle Beziehungen (Harsdörffer als Europäer), Konzepte des Erzählens (frühe Novellistik), Medienkombinationen (Text-Bild-, Text-Musik-Verbindungen), Erste und Zweite Schöpfung (Natur und Technik), religiöse Kontexte (Erbauung, Gebet).

Die Tagung wurde konzipiert von Dr. Stefan Keppler und Prof. Dr. Ursula Kocher vom Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin. Unterstützt wird die Veranstaltung von der Thyssen-Stiftung.

Ort und Zeit:

Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, U-Bhf. Dahlem-Dorf (U3) / S-Bhf. Lichterfelde-West (S1)

Donnerstag, 1.11.2007 (Beginn 18 Uhr) bis Samstag, 3.11.2007 (Ende 14 Uhr)

Weitere Informationen und Anmeldung:

Dr. Stefan Keppler, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin, Tel.: 030/ 838-59203 oder -59200,
E-Mail: keppler@germanistik.fu-berlin.de

Veranstaltungsprogramm:

http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/forschung/news/harsdoerffer.html