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50 Jahre Wetterradar in Berlin

Am 6.7.1957 wurde das erste (zivile) Wetterradargerät des europäischen Festlandes an der Freien Universität Berlin in Betrieb genommen

Nr. 151/2007 vom 09.07.2007

Im Garten des Meteorologischen Instituts der Freien Universität – am Standort Podbielskiallee – wurde vor 50 Jahren das hochmoderne Gerät aufgestellt. Zu verdanken war das dem Gründer des Instituts, Richard Scherhag, der schon damals die Bedeutung von  guten und präzisen Wettervorhersagen, sowohl für den Freizeitbereich, als auch für Wirtschaftsunternehmen erkannte. Zu einem Viertel beteiligte sich die BEWAG an den Kosten, mit der eine enge Zusammenarbeit zur besseren Planung der Energiebereitstellung bestand.

Schon am 7.7.1957, noch vor der offiziellen Einweihung, konnte mit Hilfe dieses neuen Radars großer Schaden von den Berliner/innen abgewendet werden. Ein sehr starkes Unwetter mit Böen bis zu Stärke 12 war so zeitig zu erkennen, dass der eigens herbeigeeilte Institutsleiter Scherhag persönlich Polizei, Feuerwehr und  alle Medien verständigte, durch die die Bevölkerung informiert wurde. Das neue Radargerät hatte sich also schon am ersten Tag amortisiert.

Diese Bedeutung und Wichtigkeit kommt der Radarbeobachtung auch heute noch zu. Seit vielen Jahren gibt es in Deutschland ein flächendeckendes Radarnetz des Deutschen Wetterdienstes. Das Berliner Wetterradar befindet sich heute auf dem Flughafen Tempelhof.

Die Radarinformationen sind u.a. unerlässlich für Gewitter- und Unwetterwarnungen, für den Straßenwinterdienst und für die Wasserwirtschaft.Damals eigens ausgebildeten Spezialisten vorbehalten, kann heute mit Hilfe des Internets jeder Bürger aktuelle Radarbilder nutzen. Dadurch können auch Laien eine Einschätzung über die augenblickliche Regen- oder Gewittertätigkeit treffen. Die Radarechos sind umso intensiver, je heftiger die Niederschlagsprozesse sind, bis hin zum Gewitter.

Ganz der Tradition des Hauses verpflichtet, ist das Meteorologische Institut auch heute noch mit „Rund-um-die-Uhr“ aktuellen Wetterinformationen präsent. Unter www.wind-berlin.de kann sich jeder, der über einen Internetzugang verfügt, ein Bild davon machen. Hier findet man selbstverständlich auch die aktuellen Bilder des Berliner Wetterradars im 15-Minuten-Takt.

Weitere Informationen

Dipl.-Met. Thomas Dümmel, Tel: 030 / 838-71200, E-Mail: td@met.fu-berlin.de