Wissenschaft für jedermann
Freie Universität Berlin lädt zu Vorlesungen des Programms „Offener Hörsaal“
Nr. 74/2007 vom 26.04.2007
Die Freie Universität Berlin bietet der breiten Öffentlichkeit auch in diesem Sommersemester wieder Vorlesungen im Programm „Offener Hörsaal“ an. In einer der drei Vortragsreihen befassen sich von Mittwoch, den 25. April 2007 an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Thema „Amerika! Amerikas! Zur Geschichte eines Namens“. Eine weitere Reihe geht jeweils dienstags von 18 bis 20 Uhr auf das Thema „Funktionen der Sprache: Sprache in Aktion“ ein. Eine dritte Vorlesungsserie widmet sich jeweils donnerstags von 18 bis 20 Uhr dem Thema „Ausweitung der Kunstzone. Interart Studies – Neue Perspektiven der Kunstwissenschaften“. Der Besuch der Vortragsreihen ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Programm aller Vortragsreihen ist auf Anfrage erhältlich:
Brigitte Werner, Koordinierungsstelle Offener Hörsaal, Telefon: 030 / 838-73535,
E-Mail: Brigitte.Werner@zedat.fu-berlin.de
Programm und Termine der Reihe „Amerika! Amerikas!“
Die Reihe ist eine Kooperation zwischen dem John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien, dem Lateinamerika-Institut sowie dem Center for Area Studies / Zentrum für Regionalstudien zum Jahr der Geisteswissenschaften. Konzipiert wurde sie von Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl und Prof. Dr. Stefan Rinke. Ort der Veranstaltungen ist der Hörsaal 1 b in der „Silberlaube“ der Freien Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin (U3 Dahlem-Dorf oder Thielplatz; Bus 110, M11, X83, X11). Die Vorlesungen finden mittwochs von 18 bis 20 Uhr statt.
Im Jahr 2007 jährt sich zum 500. Mal der „Namenstag“ des Kontinentes Amerika – „Amerika“ ist eine Erfindung deutscher Kartografen Anfang des 16. Jahrhunderts. Columbus selbst war sich nicht bewusst, einen neuen Kontinent entdeckt zu haben: Erst mit Amerigo Vespuccis sensationellen Berichten von einer „Neuen Welt“ setzte sich dieses Wissen endgültig durch. Nach Vespucci und nicht nach Columbus erhielt der Kontinent dann auch seinen Namen. Der europäische Begriff „Amerika“ wurde eine prägende geografische Bezeichnung, aber auch zum Sinnbild erfolgreicher Entdeckungen und zur Projektionsfläche von Utopien. Er erwies sich jedoch schnell als zu kurz gefasst für die unterschiedlichen Gebiete des Kontinentes. Heute ist „Amerika“ im Sprachgebrauch meist ein Synonym für „USA“. Daneben stehen Begriffe wie „Südamerika“, „Iberoamerika“ oder „Lateinamerika“. Zunehmend hört man auch „die Amerikas“. Welche Geschichte steht hinter den verschiedenen Bezeichnungen? Welches Bild von Amerika erzeugen sie, welche Wertungen und Absichten transportieren sie? Beim Blick auf die Geschichte der Namen Amerikas fächert sich ein historisches, kulturelles und politisches Panorama auf. Die Ringvorlesung beschreibt auch die verschiedenen amerikanischen Selbstbilder und verbindet die historische Perspektive mit der Betrachtung aktueller globaler Entwicklungen.
Programm:
25.4.2007 Prof. Dr. Stefan Rinke (Berlin)
25. April 1507: Tauftag Amerikas –
Die Prägekraft einer Namensgebung
2.5.2007 Prof. Dr. Hans-Joachim König (Eichstätt)
Die Erfindung des Begriffs „America“ aus dem Geist
der Renaissance
9.5.2007 PD Dr. Dagmar Bechtloff (Bremen)
Imago mundi cartographica. Frühneuzeitliche Vor- und
Darstellungen der Neuen Welt in Europa und Amerika
16.5.2007 Prof. Dr. Stefan Rinke (Berlin)
Vom „ersten Amerika“ zu „Amerika“: Der Wandel des
Amerikaverständnisses im Zeitalter der Revolutionen
23.5.2007 Prof. Dr. Ursula Prutsch (Wien)
Pan-Amerikanismus 1850–1930.
Genese – Wahrnehmungen – Konstruktionen
30.5.2007 Prof. Dr. Werner Sollors (Harvard)
„Utopia, here and now!“ Utopisches Denken in Amerika
Die weiteren Termine im Internet unter:
www.fu-berlin.de/veranstaltungen/offenerhoersaal/index.html
Weitere Informationen zu der Reihe erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Stefan Rinke, Telefon: 030 / 838-55588, E-Mail: rinke@zedat.fu-berlin.de
Programm und Termine der Reihe „Ausweitung der Kunstzone. Interart Studies – Neue Perspektiven der Kunstwissenschaften“
Die Reihe ist eine Veranstaltung des Internationalen Graduiertenkollegs „InterArt/Interart Studies“. Sie wurde von Prof. Dr. Dr. h.c. Erika Fischer-Lichte, Dr. des. Kristiane Hasselmann und Dr. des. Markus Rautzenberg konzipiert. Ort der Veranstaltungen ist jeweils donnerstags von 18 bis 20 Uhr das Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin (Hörsaal), Grunewaldstraße 35, 12165 Berlin, S- und U-Bahn Rathaus Steglitz und Bus X 83 (Schmitt-Ott-Straße).
Ist Karlheinz Stockhausens Diktum, 9/11 sei das „größte Kunstwerk aller Zeiten“, nur eine schier unerträgliche Provokation? Oder bezieht diese Provokation ihre Schlagkraft gerade auch aus dem Umstand, dass der These eine perfide Plausibilität nicht abzusprechen ist? Als Christoph Schlingensief in seiner Aktion „Bitte liebt Österreich“ Asylbewerber vor der Wiener Staatsoper in „Big Brother“-Container pferchte und die Passanten im Stil einschlägiger Reality-Shows „voten“ ließ, wer abgeschoben werde und wer bleiben könne, lag das Beunruhigende der Situation nicht so sehr im Affront Schlingensiefs, sondern in der Reaktion der Passanten. Waren diese nicht mehr in der Lage, zwischen künstlerischer Performance, TV-Trash und Realität zu unterscheiden? Verwirrungen und Vermischungen von Kunst und Lebenswelt sind inzwischen zum Alltag globalisierter Informationsgesellschaften geworden. Doch nicht nur die Grenzen von Kunst und Leben sind in Bewegung – auch diejenigen zwischen den Einzelkünsten selbst. Der Begriff „Interart“ setzt an dieser Stelle an. Es wird in der Ringvorlesung darum gehen, an Beispielen aus Film, Theater, Tanz, bildender Kunst, Musik, Ästhetik und Medientheorie die Frage zu stellen, wie diese Phänomene methodisch und theoretisch adäquat zu fassen sind. Mit der Reihe, die sich als ein Beitrag zum Jahr der Geisteswissenschaften versteht, lädt das Graduiertenkolleg alle Interessierten ein, dieses neue Forschungsfeld gemeinsam zu erkunden.
Programm:
26.4.2007 Prof. Dr. Robert Pfaller
Schluss mit der Komödie! Das Theater der Psychoanalyse
3.5.2007 Prof. Dr. Yvonne Spielmann
Audio/Video. Zur offenen Struktur elektronischer Medien
10.5.2007 Prof. Dr. Hans-Joachim Fiebach
Inszenierte Wirklichkeiten – Das Neue und/als das Alte
24.5.2007 Prof. Dr. Gregor Stemmrich
Gordon Matta-Clarks „Conical Intersect“ (Paris, 1975) –
Architektur, Skulptur, Film · Replik: Caroline Philipp, M.A.
31.5.2007 Prof. Søren Møller Sørensen
Sound and the Social. Interventionist Aesthetics
and the Social Power of Sound · Replik: Dr. Christa Brüstle
Die weiteren Termine im Internet unter:
www.fu-berlin.de/veranstaltungen/offenerhoersaal/index.html
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Dr. des. Kristiane Hasselmann, Dr. des. Markus Rautzenberg,
Telefon: 030 / 838-50314, E-Mail: interart@zedat.fu-berlin.de
Programm und Termine der Reihe „FUnktionen der Sprache: Sprache in Aktion“
Die Reihe ist eine Veranstaltung des Interdisziplinären Zentrums „Europäische Sprachen: Strukturen – Entwicklung – Vergleich“ (ZEUS) zum Jahr der Geisteswissenschaften. Konzipiert wurde sie von Prof. Dr. Elisabeth Stark. Ort der Veranstaltungen ist der Hörsaal 1 b in der „Silberlaube“ der Freien Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin (U3 Dahlem-Dorf oder Thielplatz; Bus 110, M11, X83, X11). Die Vorlesungen finden dienstags von 18 bis 20 Uhr statt.
Was ist Sprache? Wie entsteht Sprache? Wie erwerben wir sie? Was kann Sprache bewirken? Kann sie gefährlich sein? Ist Denken ohne Sprache denkbar? Warum gibt es so viele verschiedene Sprachen? Was bedeutet das für die menschliche Zivilisation? Wo wurde oder wird wie gesprochen? Ist uns unsere Sprache heilig? Sprache ist das zentrale Phänomen der menschlichen Existenz – die Fähigkeit zur Sprache eint über Generationen und Grenzen hinweg. Wenn wir unsere Welt erfassen, tun wir dies zuallererst über die Sprache, wenn wir handeln, tun wir dies auch sprechend. Und immer, wenn wir sprechen, handeln wir. Eine Ringvorlesung der Freien Universität zum Jahr der Geisteswissenschaften widmet sich jetzt dem Thema „Sprache in Aktion“ aus ganz unterschiedlichen interdisziplinären Blickwinkeln. Im Dialog zwischen verschiedenen Sprachexpertinnen und Sprachexperten wird der aktuelle Forschungsstand zum Thema Sprache deutlich. Dabei schlägt die Vorlesung einen großen Bogen philosophischer Erkenntnisse, zeigt kontroverse Sichtweisen auf und thematisiert aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellungen. Damit bietet sie einen ebenso wissenschaftlichen wie allgemeinverständlichen Einblick – in unsere Köpfe wie in unsere Welt. Die ausgewählten Themenkomplexe werden von jeweils zwei Vortragenden der Freien Universität Berlin aus interdisziplinärer Perspektive beleuchtet.
Programm:
08.05.2007 Sprache und Bild
(Hörsaal 1a) Prof. Dr. Klaus Krüger
Beredte Bilder: Visualität und rhetorischer Diskurs
Prof. Dr. Dominik Bonatz
Magische Bilder: Thesen zum Verhältnis von Religion
und ästhetischer Erfahrung im alten Vorderen Orient
15.5.2007 Sprache und Nation
Prof. Dr. Jürgen Trabant
„Nous devons tous avoir le même idiome“: Sprache und
Nation in der französischen Revolution
Prof. Dr. Sebastian Conrad
Nation und Empire. Sprache, Schrift und Moderne
in Japan
22.5.2007 Sprache und Tradition
Prof. Dr. Wilhelm Schmidt-Biggemann
Wie sprach Adam im Paradies? Universalsprachen
im 16. / 17. Jahrhundert
Prof. Dr. Eva Cancik-Kirschbaum
Vom Paradies nach Babylon. Die Macht von Sprache
und Schrift im Alten Orient
29.5.2007 Sprache und Migration
Prof. Dr. Ursula Kocher
Daheim – Zuhause in Deutschland? Migrationsliteratur
der 1. und 2. Generation
Prof. em. Dr. Hans Merkens
Schriftspracherwerb von Kindern mit
Migrationshintergrund
Die weiteren Termine im Internet unter:
www.fu-berlin.de/veranstaltungen/offenerhoersaal/index.html
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Gitta Zimmer, Telefon: 030 / 838-73660, E-Mail: gitta.zimmer@fu-berlin.de