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Konferenz des Graduiertenkollegs „Körper-Inszenierungen“

Thema: „Körperwellen“, 18. bis 20. Mai 2006 am Tesla im Podewils’schen Palais

Nr. 90/2006 vom 12.05.2006

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Graduiertenkolleg „Körper-Inszenierungen“ am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin veranstaltet eine Abschlusskonferenz zum Thema „Körperwellen. Zur Resonanz als Modell, Metapher und Methode“. Der Fokus liegt auf dem akustischen Potenzial kultureller Räume. Außerdem werden künstlerische Installationen und eine Theateraufführung zu sehen sein.

Trotz der unter dem Stichwort iconic turn gefassten Macht visueller Prozesse sprechen Kommunikations- und Wirkungsforscher gern in akustischen Metaphern: von der Resonanz, die Ereignisse in Printmedien, Rundfunk und Fernsehen finden. So rufen Neuigkeiten in der öffentlichen Meinung ein „Echo“ hervor, Kunstwerke oder wissenschaftliche Entdeckungen stoßen auf „Anklang“. Die Konferenz widmet sich dem Begriff der Resonanz und regt zu einer Debatte um Kulturräume als Resonanzräume an, in denen sowohl gleichzeitige als auch zeitlich versetzte Entwicklungen in Wissenschaft, Kunst und Technik angelegt sind.

Im Zentrum stehen zunächst die breit gefächerten historischen Anwendungsfelder der Resonanz: in der Physik und Akustik sowie im Instrumentenbau. Darüber hinaus sollen die erkenntnistheoretischen Dimensionen des Begriffs beleuchtet werden. Der Fokus liegt auf der Frage, inwieweit der Körper als Schauplatz unterschiedlicher Resonanzeffekte beschrieben werden kann. Ziel der Konferenz ist es, bislang unbeachtete Zusammenhänge zwischen vermeintlich weit entfernten Kulturfeldern aufzuzeigen. Es sprechen unter anderem Gabriele Brandstetter (Institut für Theaterwissenschaften, Freie Universität Berlin), Stephen Greenblatt (Harvard University, Cambridge, Massachusetts), Allen S. Weiss (Tisch School of the Arts, New York University), Brigitte Felderer (Universität für angewandte Kunst, Wien), Wolfgang Hagen (DeutschlandRadio Berlin, Privatdozent am medienwissenschaftlichen Seminar der HU).

Ein besonderes Anliegen ist es, wissenschaftliche und künstlerische Erkundungen zum Thema in einen interdisziplinären Dialog treten zu lassen. Am Mittwoch, den 17. Mai, um 19.30 Uhr und am Freitag, den 19. Mai, um 20.30 Uhr ist die Inszenierung von Georg Büchners „Lenz*“ zu sehen, unter Regie von Laurent Chétouane und mit Fabian Hinrichs in der Titelrolle. Die französischen Klang-Künstler Lynn Pook und Julien Clauss präsentieren die Installation „Réactions épidermiques“. Gast der Konferenz ist auch Petra Lottje, Trägerin des Nachwuchskunstpreises der EADS 2001. Im Foyer des Konferenzsaals zeigt sie die Sound-Installation „MomentMal“.

Mit der Abschlusskonferenz wird das Graduiertenkolleg „Körper-Inszenierungen“, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde, nach neunjähriger Laufzeit offiziell beendet. In drei Jahrgängen waren 60 Promotionsstipendiaten und Postdoktoranden sowie 40 Auslandsstipendiaten und Gäste am Kolleg, von 17 Professoren interdisziplinär betreut.

Das vollständige Programm im Internet unter:

www.fu-berlin.de/bodynet

Ort und Zeit:

Tesla, Podewils’sches Palais, Klosterstraße 68–70, Berlin-Mitte, U-Bahnhof Klosterstraße (U2), 18. bis 20. Mai 2006, Beginn am 18. Mai: 13.15 Uhr

Theateraufführungen von „Lenz*“:

Mittwoch, 17. Mai, 19.30 Uhr; Freitag, 19. Mai, 20.30 Uhr

Kartentelefon Tesla:

030 / 24749 777

Auskünfte erteilen gern: