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Ästhetische Erfahrung und Edition

Internationale Tagung vom 10. bis 12. Oktober 2005

Nr. 163/2005 vom 28.09.2005

Ästhetische Erfahrungen im Umgang mit kulturellen Objekten gehören nicht zu den Eingangsvoraussetzungen der Profession eines Geistes- oder gar Naturwissenschaftlers. Wissenschaftliche Expertise gilt als unabhängig von wirklicher oder empfundener ästhetischer Erfahrung. Einen Versuch der Entfremdung von diesem herkömmlichen Bild hat unlängst Hans Ulrich Gumbrecht in seinem Buch „Die Macht der Philologie“ unternommen und einen neuen Umgang mit dem kulturellen Objekt gefordert. Diesen Ansatz nimmt die aktuelle Tagung „Ästhetische Erfahrung und Edition“ des Sonderforschungsbereichs „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ auf. Sie wird organisiert von Gert Mattenklott und Rainer Falk.

Die Tagung beginnt am Montag, dem 10. Oktober um 20.00 Uhr mit einem Vortrag von Luzius Keller über „Ästhetische Erfahrung und Textedition am Beispiel Marcel Prousts 'Contre Sainte-Beuve' und 'Albertine disparue'“. Dieser Vortrag und der Beitrag von William Kindermann über „Die Skizzenbücher Beethovens“ am 11. Oktober um 20.30 Uhr sind auch für das breite Publikum interessant.

Die Problematik von historischer Philologie und ästhetischer Erfahrung beleuchten Editoren und Editionswissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und unter unterschiedlichen Aspekten: So thematisiert Wolfgang Neuber „Den 'verderbten' Text“, während Daniel Weidner „Urtext und Erfahrung. Editionsprojekte der historisch-kritischen Bibelwissenschaft“ untersucht. Almuth Grésillon widmet sich der „Critique génétique: Handschriften als Zeichen ästhetischer Prozesse“ und Roland Reuß analysiert „Kafkas Schreibweise in den Oktavheften und die Problematik ihrer Edition“. Einen historischen Rückgriff macht Bodo Plachta mit seinem Beitrag über „Dilettanten und Philologen. Debatten über den Umgang mit Texten in Editionen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“ und Christian Benne prüft die „Ästhetik der verpassten Chancen: Georg Witkowski zwischen Philologie und Bibliophilie“.

Ort und Zeit:

Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten, 10. bis 12. Oktober 2005

Weitere Informationen

Rainer Falk, Sfb „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“, Altensteinstr. 2-4, 14195 Berlin, Tel.: 030/838-57440, E-Mail: rainer.falk@web.de

Im Internet:

http://www.sfb626.de