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Hannah Arendt und die Künste

Tagung im Literarischen Colloquium vom 5. bis 8. Mai

Nr. 64/2005 vom 27.04.2005

Die Philosophin und Schriftstellerin Hannah Arendt hat seit der Wende 1989 vor allem als Theoretikerin totalitärer Herrschaft eine Renaissance erlebt. Ausgespart blieb hingegen die Rolle von Literatur und Kunst. Diesem Aspekt widmet sich erstmals die internationale Tagung „Dichterisch Denken. Hannah Arendt und die Künste“, die von Prof. Dr. Irmela von der Lühe und Dr. Wolfgang Heuer vom Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität im Literarischen Colloquium organisiert wird.

Hannah Arendt hat sich in ihren frühen Werken über die Schriftstellerin Rahel Varnhagen und später in ihren Arbeiten über Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Franz Kafka, Bert Brecht, Walter Benjamin und Gotthold Ephraim Lessing mit deren literarischen Motiven und Konzepten beschäftigt. Der dialogisch-essayistische Denk- und Schreibstil, die Metaphorik der Bühne für den öffentlichen Raum und das Verhältnis von Politik, Ethik und Ästhetik sind Themen der ersten internationalen Konferenz zum „dichterischen“ Denken Hannah Arendts.

Die Hannah-Arendt-Biographin Elisabeth Young Bruehl (New York) wird die Tagung mit ihrem Vortrag: „Writing in Dark Times: The Rhetoric of Alarm“ eröffnen. Antonia Grunenberg (Oldenburg, Berlin) geht in ihrem Vortrag auf die „Geburt des ´Paria´ aus den Pariser Salons des 19. Jahrhunderts“ ein. Liliane Weissberg (Pennsylvania) spricht über „Hannah Arendt geht ins Kino. Charlie Chaplin“. Marie Luise Knott (Berlin) untersucht das Phänomen: „Die verlorene Generation“.

Am Samstag steht die Reflexion der Schriftstellerin über Kolleginnen und Kollegen im Mittelpunkt. Helgard Mahrdt (Oslo) beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Hannah Arendt und Walter Benjamin; Thomas Wild (Berlin) geht der Beziehung von Hannah Arendt und Uwe Johnson nach. Annette Vorwinckel (Berlin) untersucht Hannah Arendts Beziehung zur Bildenden Kunst; Sebastian Hefti (Zürich) beschäftigt sich mit „Der Kontext Arendt – Politik und Kritik“.

Die Tagung findet im Literarischen Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin vom 5. bis 8. Mai statt.

Das genaue Programm mit Orts- und Zeitangaben finden Sie unter: http://www.lcb.de/news. Die Teilnahmegebühr beträgt 25,- €.

Weitere Informationen

E-Mail: bwerner@germanistik.fu-berlin.de