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Performance und Vortrag von Suzanne Anker/New York

Auftakt zum internationalen Symposium im Hamburger Bahnhof vom 15. bis 17. Dezember

Nr. 230/2004 vom 13.12.2004

Die amerikanische Künstlerin Suzanne Anker von der New York School of Visual Arts eröffnet mit einem Festvortrag, begleitet von einer Performance zu bioethischen Perspektiven, das Symposium „Das Bild in der Wissenschaft“. Unter dem Motto „Das Bild: Abbild der Realität?“ diskutieren international anerkannte Natur- und Geisteswissenschaftler sowie Kunsthistoriker über Bildbegriffe, Nutzen, Verständnis und Interpretation von Bildern in der Wissenschaft. Untersucht werden kulturell geprägte Sehgewohnheiten ebenso wie ästhetische Konventionen bei der Wahrnehmung und Lesart von Bildern.

In verschiedenen Arbeitsschwerpunkten erörtern die Teilnehmenden die Sichtweisen ihrer Disziplinen: Prof. Dr. Gerd Kempermann/Neurologische Klinik der Charité moderiert den Komplex „Sehen – Sichtbarmachen – Verbildlichen“ und der Philosoph Prof. Dr. Alfred Nordmann/TU Darmstadt den Bereich „Freilegung des Unsichtbaren“. In beiden Komplexen werden die Vorgehensweisen der Naturwissenschaften vorgestellt, die mit ihren computergestützten Bildern neueste Erkenntnisse „sichtbar“ machen und dabei oft unbewusst tradierten Bildvorstellungen folgen. Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Werner Busch/FU Berlin leitet die Diskussion über „Die Fülle der Leere“. Dabei wird die Darstellung des leeren Raumes, die noch im 17. Jahrhundert unmöglich war, thematisiert. Erst moderne Vakuumexperimente haben die Darstellung von Leere sichtbar und damit ästhetisch gemacht.

Die Sektion „Fiktive und reale Monster“ unter der Leitung des Wissenschaftshistorikers Prof. Dr. Michael Hagner/ETH Zürich, stellt bildgestützte Verfahren biologischer Normbildungen vor. Bilder und Flächen in der Neurobiologie, die Wiedergabe von in der Natur vorgefundenen, experimentell erzeugten oder veränderten Abbildungen werden von der Gruppe des Kunsthistoriker Prof. Dr. Horst Bredekamp/HU Berlin diskutiert. Von dort leitet das nächste Team unter dem Kunsthistoriker Prof. Dr. Gottfried Böhm/Universität Basel über zur Nanotechnologie, deren konstruierte Bilder aus experimentell gewonnenen Daten ästhetisch zu beschreiben wären.

Konzipiert wurde die Tagung von den Kunsthistorikern Prof. Dr. Werner Busch, Freie Universität Berlin (FU) und Prof. Dr. Horst Bredekamp, Humboldt Universität zu Berlin (HU), gefördert wird sie von der VolkswagenStiftung.

Ort und Zeit:

  • Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50-51, 10557 Berlin-Mitte
  • 15. bis 17. Dezember 2004, Beginn: 15. Dezember um 19 Uhr; 16. Dezember um 9.00 Uhr und am 17. um 10.00 Uhr

Weitere Informationen

Prof. Dr. Werner Busch, Kunsthistorisches Institut, Koserstraße 20, 14195 Berlin, Tel.: 030/838-53864 (Sekretariat), -53849, E-Mail: wbusch@zedat.fu-berlin.de

Im Internet:

http://www.fu-berlin.de/Kunstgeschichte