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Besuch von Ministerpräsident Dr. Stoiber am Universitätsklinikum Benjamin Franklin

Presseerklärung zum Besuch des Bayerischen Ministerpräsidenten und Kanzlerkandidaten Dr. Edmund Stoiber im Universitätsklinikum am 9. 9. 2002

Nr. 208/2002 vom 10.09.2002

Ministerpräsident Dr. Stoiber besuchte am 9.9.2002 das Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) der Freien Universität, um sich über die Entwicklung und Probleme von Bildung und Wissenschaft und insbesondere die Situation der Berliner Universitätsmedizin zu informieren. Er ließ sich bei seinem Besuch zunächst durch den Ärztlichen Direktor, Herrn Prof. Dr. W.Hinkelbein, an einem Architekturmodell die Entstehungsgeschichte des UKBF, seine Errichtung und Finanzierung durch die amerikanische Benjamin-Franklin-Stiftung, sowie seine ungewöhnliche, von amerikanischen Architekten entworfene Gebäudekonzeption erläutern.

Nach einer Einführung in die derzeitige Situation und Leistungsentwicklung wissenschaftlicher Einrichtungen in Berlin am Beispiel der Freien Universität und ihres Fachbereichs Humanmedizin durch deren Präsidenten, Herrn Prof. Dr. P. Gaehtgens, ergab sich ein intensives und offenes Gespräch im Kreise von Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern/innen, Studierenden und Klinikumsmitarbeitern/innen über die Arbeitsbedingungen von Wissenschaftlern/innen und die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen. Gegenstand des Gesprächs waren insbesondere das Erfordernis von Planungssicherheit, die für eine leistungsfähige, auf den internationalen Wettbewerb orientierte Wissenschaft unabdingbar ist, die Sorgen des wissenschaftlichen Nachwuchses um Arbeitsbedingungen und Zukunftschancen, die zunehmende Fülle unproduktiver Belastungen durch zunehmende Verwaltungsroutinen – alles dies auch auf dem Hintergrund der schwierigen Berliner Haushaltslage und der damit begründeten Schließungsabsicht der Berliner Senatskoalition für die FU-Medizin.

Ministerpräsident Dr. Stoiber betonte die Bedeutung einer konkurrenzfähigen Wissenschaft auch für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Er zeigte sich beeindruckt von der Leistungsbilanz der Freien Universität, „eine der bedeutenden in Deutschland“, und von der wissenschaftlichen Entwicklung insbesondere auch des Universitätsklinikums Benjamin Franklin. Er beschrieb die Wissenschaft neben der Kultur als die wichtigste Stärke Berlins, die es auch im Interesse der Wirtschaftsentwicklung weiter zu entwickeln gelte. Er äußerte sich überzeugt von der Notwendigkeit, zur Überwindung der schwierigen Finanzlage Berlins eine intensive Diskussion über die Rolle der Stadt als Hauptstadt und über ihre Zukunftschancen als europäische Metropole auf den Weg zu bringen. Ohne die erforderlichen Eigenanstrengungen der Berliner damit ersetzen zu wollen, sähe er die Notwendigkeit, sich auf der Bundesebene um eine strukturelle Unterstützung Berlins im Benehmen mit den Bundesländern zu bemühen. Dies solle aus seiner Sicht Gegenstand eines Hauptstadtvertrages sein, in dem die besondere Bedeutung der Berliner Wissenschaft gewürdigt werden müsse, deren Einrichtungen ebenso wie die der Kultur im Lichte der Bedürfnisse der Bundesrepublik Deutschland insgesamt und nicht nur im Sinne der Stadt bzw. des Landes Berlin gewertet werden müssten. Sollte er dazu durch ein entsprechendes Wahlergebnis am 22. September die Gelegenheit haben, werde er dies auch in seiner Regierungserklärung deutlich machen.