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Die europäische Zivilisation – Idee und Praxis

Sommerkurs an der Freien Universität vom 1. bis 8. September 2002

Nr. 194/2002 vom 21.08.2002

Begriffe wie " Zivilisation" und "zivilisierte Welt" sind seit den Terroranschlägen vom vergangenen Jahr in aller Munde. Der Sommerkurs an der FU zeigt die europäischen Ursprünge dieses Begriffs und die damit verbundenen Vorstellungen auf. Die Konzepte der europäischen Zivilisation gründen einerseits auf einem positivem Selbstverständnis, andererseits auf der Abwertung des "Anderen". Dabei zeigt sich, dass das Recht auf "Zivilisiertheit" mitunter auch den europäischen Nachbarn ausschloß.

Junge europäische Nachwuchswissenschaftler erhalten auf dem Sommerkurs ein Forum für ihre Forschungsprojekte: Zusammen mit renommierten Wissenschaftlern wie Étienne Francois, Jürgen Kocka, Albert Wirz und Maciej Janowski ergründen sie den Ursprung des europäischen Zivilisationsbegriffs, gehen innereuropäischen Bruchlinien nach und betrachten das Problem der Zivilisation aus einer vergleichenden, beziehungsgeschichtlichen Perspektive. Inhaltlich verantwortlich dafür sind Jakob Vogel (Frankreichzentrum, TU Berlin) und Philipp Ther (ZVGE, FU Berlin).

Es werden Vorträge über "Die barbarischen Franzosen im Blick der Deutschen um 1800" (Bénédicte Savoy, Ciera), "Der westliche Blick auf die orientalischen Juden in Alliance und Hilfsverein (Eli Bar- Chen, Univ. München)", "Innereuropäische Kolonialisierung am Beispiel des preußischen Teilungsgebiets von Polen" (Kristin Kopp, Harvard Univ.) sowie über den Vergleich zwischen der slawischen Kultur und europäischen Zivilisationen (Alexej Miller, CEU Budapest/Akad. d. Wissenschaften Moskau) gehalten.

Die Initiatoren des Sommerkurses ermöglichen Doktorandinnen und Doktoranden, frisch Promovierten und fortgeschrittenen Studierenden aus West- und Osteuropa ihre Forschungsprojekte einem international Publikum vorzustellen und wissenschaftliche Kontakte zu knüpfen. Das erfolgreiche Konzept besteht seit drei Jahren und genießt eine hohe Popularität, welche sich in steigenden Bewerberzahlen widerspiegelt.

Das einwöchige Seminar wird vom Zentrum für Vergleichende Geschichte Europas (ZVGE) an der Freien Universität Berlin in Zusammenarbeit mit dem Frankreich-Zentrum der Technischen Universität Berlin und dem Centre interdisciplinaire d’Etudes et de Recherches sur l’Allemagne veranstaltet. Es erhält Fördermittel von der Deutsch- Französischen Hochschule, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der Volkswagenstiftung.

Ort und Zeit

  • Zentrum für Vergleichende Geschichte Europas (ZVGE), Koserstr. 20, Raum A.336, 14195 Berlin-Dahlem, U-Bhf. Podbielskiallee
  • Täglich ab 9.00 Uhr

Weitere Informationen

Zentrum für Vergleichende Geschichte Europas, Jens Schöne Tel.: 030/838-54771, E-Mail: jschoene@zedat.fu-berlin.de und Ingo Eser, Tel.: 2900 3191 und E-Mail: eser@zedat.fu-berlin.de

Im Internet:

http://www.fu-berlin.de/zvge