Springe direkt zu Inhalt

Über die Voraussetzungen der Erziehung – der Hochschullehrer

Professor Dr. Jürgen Baumert spricht bei der Immatrikulationsfeier am Mittwoch, dem 17. April

Nr. 88/2002 vom 12.04.2002

Professor Dr. Jürgen Baumert, Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und einer der Herausgeber der PISA-Studie, wird bei der Immatrikulationsfeier am Mittwoch, dem 17. April, um 10 Uhr die neuimmatrikulierten Studentinnen und Studenten der Freien Universität Berlin willkommen heißen.

Nur wenige Bildungsforscher in Deutschland haben in der vergangenen Zeit für eine derart breite Diskussion um die Qualität deutscher Schulen gesorgt wie Jürgen Baumert, Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und Mitherausgeber der PISA-Studie. So belegten deutsche Schüler in dem weltweit größten internationalen Schulleistungstest nur den 15. Platz. PISA ist die bislang anspruchsvollste internationale Schulstudie der Bildungsgeschichte, die nach dem Verständnis, der Orientierung der Schüler und deren Fähigkeit zu handeln fragt. Der Leistungsstand der Schüler orientiert sich nach Meinung des Professors für Erziehungswissenschaften "nach dem Klima, ja Geist und Eigensinn der jeweiligen Schule". Wichtig für einen guten Unterricht sei, inwieweit die Schulstunden kognitiv anspruchsvoll seien und die Schüler lernten, Probleme schrittweise zu zerlegen und Lösungen zu finden.

Die geforderte Exzellenz des Schulunterrichts lässt sich auf die Universitäten übertragen. "In der Schule sind die Kinder Gegenstand der Erziehung", sagt Baumert und führt weiter aus: "Können Studenten dann nicht auch an der Universität die Hochschullehrer erziehen, indem sie mit einem gewissen Anspruch an die Dozenten herantreten?" Näheres ist dem Festvortrag während der Immatrikulationsfeier am 17. April zu entnehmen, wenn Baumert "Über die Voraussetzungen der Erziehung – der Hochschullehrer" referiert.

Der Preisträger des ersten Europäischen Latsis-Preis spricht aus eigener Erfahrung: Nach einem Lehramtsstudium der klassischen Philologie, Philosophie und Sportwissenschaften in Hamburg und Tübingen, habilitierte er sich 1982 im Fach Erziehungswissenschaften an der Freien Universität. Von 1991 bis 1996 lehrte Baumert Erziehungswissenschaft an der Universität Kiel und leitete ab 1992 das Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften. 1996 wurde er Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. Ein Jahr später entstand unter seiner Federführung eine Studie mit dem Kürzel TIMSS für Third International Mathematics and Science-Study. TIMSS gilt als Vorläufermodell von PISA und löste in Deutschland eine anhaltende Diskussion um die Qualität des naturwissenschaftlichen Unterrichts aus.

Weitere Informationen

Die Immatrikulationsfeier findet statt am Mittwoch, dem 17. April 2002, um 10 Uhr im Henry-Ford-Bau, Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem (U-Bhf. Thielplatz, Linie U1)