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"Weh mir, was muss ich erdulden"

Wissenschaftsmagazin der Freien Universität widmet sich Seuchen und Plagen

Nr. 86/2002 vom 11.04.2002

Seuchen haben Hochkonjunktur. Unvergessen die Bilder geschlachteter Rinder, deren verbrannte Leiber – wie Brandopfer – in den Himmel ragten oder die angeblichen Anthrax-Briefe, die den Postverkehr in Deutschland lahmzulegen drohten. Seit einiger Zeit sprechen Mediziner von der Rückkehr der Infektionskrankheiten.

Grund genug für die Freie Universität, dem Thema "Seuchen und Plagen" ein eigenes interdisziplinäres Themenheft zu widmen, um aktuelle Forschung vorzustellen.

Ein Beitrag widmet sich der Entwicklung neuer Impfstoffe für eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten, der Tuberkulose; ein anderer erklärt, warum die heimtückische Viruserkrankung Hepatitis C oft von Medizinern nicht rechtzeitig erkannt wird; die Veterinärmediziner zeigen, dass es Tierseuchen nicht erst seit BSE gibt; ein Aufsatz beleuchtet den tabuisierten Umgang mit Aids in einer Land- und einer Stadtgemeinde in Tansania. Seit Urzeiten haftet den Seuchen das Unheimliche an, wurden Götter oder Dämonen für das Unheil verantwortlich gemacht. Die jüdische Bevölkerung entwickelte im Altertum bestimmte Zauberrituale. Unvergessen in das menschliche Gedächtnis hat sich die Pest von 1348 eingegraben, die selbst den Stoiker Petrarca zu der Klage: "Weh mir, was muss ich erdulden" veranlasste. Erst Jahre nach dem Schwarzen Tod bannten Maler das Schrecken ins Bild, wie ein weiterer Aufsatz zeigt. Anders ist das menschliche Gedächtnis zumindest in Deutschland mit der Spanischen Grippe umgegangen, obgleich sie weltweit 40 Millionen Todesopfer forderte. Immer hatten Seuchen mit Reisen und Expeditionen zu tun. Reihenweise starben die Azteken an den von den spanischen Eroberern eingeschleppten Krankheiten. Auch diesen Aspekten widmet sich das Seuchenheft, das gegen eine Gebühr von fünf Euro inkl. Versandkosten in der Pressestelle der Freien Universität bestellt werden kann.

Weitere Informationen

Pressestelle der Freien Universität Berlin, Kaiserswerther Str. 16-18, 14195 Berlin, Tel.: 030 / 838-73180, E-Mail: pressestelle@fu-berlin.de