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Speicher, Kästen, Labyrinthe - Raumsysteme unter Druck

Veranstaltung des Instituts für Theater- und Filmwissenschaft am 20.02.2002, 20.02 Uhr; u.a mit Christoph Schlingensief und Michael Ballhaus

Nr. 49/2002 vom 14.02.2002

Das Institut für Theater- und Filmwissenschaft der FU Berlin setzt seine Veranstaltungsreihe "Perspektiven der Medienkunst" mit dem Schwerpunktthema "Speicher, Kästen, Labyrinthe – Raumsysteme unter Druck" am 20. Februar fort.

Die auf 10 Jahre geplante Veranstaltungsreihe setzt jedes Jahr einen thematischen Schwerpunkt, der im Zusammenhang mit aktuellen Ereignissen steht. "Raumsysteme unter Druck" versucht nicht nur verschiedene Raumkonzepte und ihre ästhetische und historische Entwicklungsgeschichte nachzuvollziehen, vielmehr steht der Versuch im Vordergrund, diese unterschiedlichen Systeme in unserer Gesellschaft zu verorten. So in Zusammenarbeit mit dem Verein "Urban Dialogues", der seit mehreren Jahren erfolgreich an der Revitalisierung einer ökonomischen, sozialen und künslerischen Infrastruktur auf urbanen Brachstellen arbeitet.

Neben Dr. Rainer Gruber vom Max-Planck-Insitut referiert Prof. Dr. Hansjörg Garstka/Berliner Datenschutzbeauftragter über strategische Räume. Zu den Gästen zählen ferner Markus Krajewski/Helmholtzzentrum für Kulturforschung, Herbert Fritsch/Schauspieler an der Volksbühne und Prof. Dr. Ingrid Kuhler/UdK. In einer Podiumsdiskussion erörtern Christoph Schlingensief, Michael Ballhaus, Matthias Greffarth und urban dialogues unter der Moderation von Carl Hegemann die Themen: Lichtraum, Bewegungsraum, strategischer Raum, codierter Raum, Lerbensraum und Raumzukunft. Parallel stellen Berliner Künstlerinnen und Künstler über 40 thematisch konzipierte Projekte vor, die durch Videoinstallationen und weitere Ausstellungen, etwa "Lichthöfe bei Nacht" oder "Schattenraum" ergänzt werden und ein facettenreiches Bild der ästhetischen und sozialen Wahrnehmung von Raum in unserer Gesellschaft liefern. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgen sechs Berliner Bands.

Gerade die Verbindung von Licht und Raum - forciert durch die Erfindung der Glühbirne im 19. Jh. - wurde zu einer Schlüsselkonfiguration für das Theater, gleichsam zur Grundbedingung von Theater. Im Spiel mit dem Licht konnte die Tiefe und Bewegung im Theaterraum an sich ausgelotet werden. Seit diesem "Siegeszug des ausgeleuchteten Raumes" über das Theater ist es undenkbar, dass neue Raumkonzepte, egal in welchem Bereich, sich entwickeln, ohne gleichzeitig massiv auf das Theater zu wirken.

In der Veranstaltung am 20.02.2002 werden sechs Raumkonzepte vorgestellt und jeweils in ihrer ästhetischen und historischen Dimension befragt. Jedes dieser Konzepte bildet im Rahmen der Veranstaltung einen einstündigen Schwerpunkt und wird durch einen einleitenden Vortrag eröffnet. Neben verschiedenen Ausstellungen und Installationen, die den gesamten Abend andauern werden, wird es weitere Performances und Installationen geben, die auf die Dauer einer Stunde begrenzt und für die entsprechenden thematischen Schwerpunkte konzeptioniert sind.

Ort und Zeit:

  • Institut für Theaterwissenschaft, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin-Steglitz, Bus 183, X83 vom U-Bhf. Dahlem-Dorf oder U/S-Bhf. Steglitz
  • 20. Februar ab 20.02 Uhr (Einlass 19.00 Uhr), Dauer: 20 Stunden, 02 Minuten

Weitere Informationen

Markus Huber, Tel.: 030/838-50318 oder 0174/705 3469