Neue Wege der Politikberatung oder: Kleine Schritte sind besser als große Reformkonzepte
Praxisorientiertes Seminar im OSI der Freien Universität
Nr. 18/2002 vom 18.01.2002
Dem Studiengang Politikwissenschaft aus muffigen Theoriedebatte herauszuhelfen und dem erhöhten politischen Beratungsbedarf gerecht zu werden, ist Ziel des praxisorientieren Seminars "Wissenschaftliche Politikberatung beim Deutschen Bundestag". An der Freien Universität Berlin wird dieses Seminar vom Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften / Otto-Suhr-Institut durchgeführt.
Ausgehend von der Einsicht, dass die Mitglieder des Deutschen Bundestages wenig professionell beraten sind, entwickelten Herbert Höngisberger und Jürgen Treulieb das bundesweit parallel an vier verschiedenen Universitäten (Heidelberg, Frankfurt/Oder, Freie Universität und Humboldt-Universität) gleichzeitig ablaufende Seminar. Im Zentrum ihrer Bemühungen steht der Anspruch, Studierende sozialwissenschaftlicher Fachrichtungen, insbesondere des politikwissenschaftlichen Studiengangs, optimal auf den Beruf eines Wissenschaftlichen Mitarbeiters beim Deutschen Bundestag vorzubereiten. Neben einer fundierten theoretischen Vorbereitung, u.a. mit Beratungssimulationen, bildet ein zweiwöchiges Praktikum bei einem Abgeordneten des Bundestages den Schwerpunkt dieser Veranstaltung. Hierbei erhalten die teilnehmenden Studierenden die Gelegenheit, "den Berufsalltag eines Bundestagsmitglied hautnah mitzuerleben", so Jürgen Treulieb. Da nach Ansicht der beiden Dozenten in Berlin erhöhter Beratungsbedarf besteht, stellt die Institutionalisierung dieses Seminars einen ersten Schritt zu einer wichtigen berufsvorbereitenden Ausbildung für angehende, in Beratungsberufen tätige Politikwissenschaftlerinnen und –wissenschaftler dar.
Weitere Informationen
Freie Universität Berlin, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Otto Suhr Institut für Politikwissenschaft, Politikberatung als Beruf; Dozenten: H. Hönigsberger und Dr. J. Treulieb, Tel.: 030/2880081-448; Projektgruppe Öffentlichkeitsarbeit, E-Mail: Projektgruppe-oeffentlichkeit@yahoogroups.de