Minderheitensprachen und Neue Medien: Erster Berliner Kongress zur sardischen Sprache
Internationale Tagung an der Freien Universität vom 30. November bis 2. Dezember 2001
Nr. 310/2001 vom 23.11.2001
Sardinien ist zwar als Reiseziel für seine wunderschönen Strände bekannt, aber kaum jemand weiß, dass dort eine eigene Sprache gesprochen wird. In der sprachwissenschaftlichen Tradition gilt das Sardische als die romanische Sprache, in der sich das Lateinische am besten erhalten hat. Deshalb findet die Sprache Sardiniens innerhalb der Romanistik besondere Beachtung. An der FU Berlin gehört das Sardische zu den Forschungsschwerpunkten: Unter der Leitung von Prof. Guido Mensching wird hier die größte Internetpräsentation zur sardischen Sprache und Kultur betreut: http://www.lingrom.fu-berlin.de/Sardisch.htm
Anlässlich des Europäischen Jahres der Sprachen 2001 erhält das Sardische als "kleinere" romanische Sprache ein Forum. An der Tagung mit dem Titel "Su sardu: limba de Sardinna e limba de Europa", die von der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem Sardischen Kulturzentrum Berlin veranstaltet wird, nehmen Wissenschaftler/innen aus sechs Ländern teil, unter anderen Prof. Massimo Pittau (Sassari), Prof. Heinz-Jürgen Wolf (Bonn), Prof. Michael Jones (Essex), Prof. Dieter Kattenbusch (HU Berlin), Prof. Michel Contini (Grenoble). Diskutiert wird, inwieweit die zwar stark verwandten, aber in wichtigen Punkten verschiedenen sardischen Dialekte in Einklang zu bringen sind, ob das Sardische zu einer vollwertigen europäischen Sprache werden kann und welche sprachwissenschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Bedingungen hierzu erforderlich sind. Neben linguistischen Fragestellungen werden Aspekte der Sprachpolitik, Sprachplanung und Förderung von Minderheitensprachen, insbesondere durch den Einsatz von "neuen Medien", thematisiert.
Die jeweils 20minütigen Vorträge werden in sardischer oder italienischer Sprache gehalten, anschließend besteht die Möglichkeit zu einer kurzen Diskussion.
Ort und Zeit:
Clubhaus der Freien Universität Berlin, Goethestraße 49, 14163 Berlin; U-Bhf. Krumme Lanke, Linie 1; Beginn: Freitag, 30.11.01 um 16.00 Uhr
Weitere Informationen
Prof. Dr. Guido Mensching, Institut für Romanische Philologie, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin-Dahlem, Tel.: 030/838-54279, -55420, Fax: 838-54579, E-Mail: mensch@lingrom.fu-berlin.de oder Frau Grimaldi, Tel.: 838-51408, E-Mail: grimaldi@lingrom.fu-berlin.de und im Internet: http://web.fu-berlin.de/romphil