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"Zum Verhältnis von Philosophie und Kunst im Ausgang von Begriff und Praxis der Kunstkritik"

DFG fördert Philosophie-Projekt an der Freien Universität Berlin

Nr. 269/2001 vom 23.10.2001

Die Deutsche Forschungsgesellschaft fördert ab dem 1. September 2001 das Projekt "Zum Verhältnis von Philosophie und Kunst im Ausgang von Begriff und Praxis der Kunstkritik" mit zwei BAT IIa-Stellen, einer Hilfskraftsstelle sowie Sachmitteln in Höhe von DM 8.000,--. Das Projekt ist zeitlich begrenzt auf vorläufig zwei Jahre und beschäftigt zwei, demnächst drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das vorliegende Projekt versucht, ausgehend vom Entwurf einer spezifisch philosophischen Konzeption von Kunstkritik Lösungsvorschläge für grundlegende Problemstellungen innerhalb der philosophischen Ästhetik, hinsichtlich des Verhältnisses der Philosophie zur Kunst und im Rahmen der Frage nach Begriff und Aufgabe der Philosophie anzubieten.

Die erste Problemstellung betrifft das Verhältnis der philosophischen Ästhetik zur Kunstkritik. Der Entwurf stellt die vorherrschenden separatistischen Lösungen in Frage, wonach die Philosophie eine allgemeine Kunsttheorie vorzulegen hat, die Kunstkritik sich hingegen den Interpretationen einzelner Kunstwerke widmet. Die zweite Problemstellung betrifft das weite Spektrum der Bezüge, in denen die Philosophie jenseits der philosophischen Kunsttheorie die Kunst als Ressource für ihre eigenen Fragestellungen benutzt, z.B. auf den Gebieten der Ethik oder der Argumentationstheorie. Die Konzeption einer spezifisch philosophischen Kunstkritik behebt in dieser Hinsicht das Defizit, dass die Philosophie ihren faktischen Bezug zu einzelnen Kunstwerken nur unzureichend reflektiert und nicht zuletzt deswegen zu philosophisch fragwürdigen Thesen gelangt. Die dritte Problemstellung geht dem Befund nach, dass die Philosophie die Differenz zwischen philosophischen Texten und Kunstwerken nicht oder nur unzureichend theoretisch durchdringt.

Im Ausgang von der Praxis philosophischer Kunstkritik zielt das Projekt auf den Nachweis, dass die Fragen nach der textuellen Verfaßtheit und dem Wahrheitsbegriff der Philosophie nicht ohne eine Klärung desVerhältnisses der Philosophie zur Kunst beantwortet werden können. Dies führt zu einer Neubestimmung ihrer Grenze, und zwar jenseits der schlechten Alternative zwischen einer Ästhetisierung der Philosophie einerseits, der Leugnung gemeinsamer Gehalte und Darstellungsprobleme andererseits.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Albrecht Wellmer, Institut für Philosophie, Thielallee 43, 14195 Berlin, Tel.: 030/838-54277, -55822, Fax: 838-54252 oder Prof. Dr. Christoph Menke