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"Die Evolution der Damenwahl"

Johannes-Müller-Vorlesung mit Prof. Dr. K.P. Sauer/Bonn am 18. Oktober

Nr. 259/2001 vom 16.10.2001

Am Donnerstag, dem 18. Oktober 2001 eröffnet Prof. Dr. K. P. Sauer von der Universität Bonn das Wintersemester im Institut Biologie der Freien Universität Berlin. Im Rahmen der Johannes-Müller-Vorlesung spricht er über das Thema: "Die Evolution der Damenwahl".

Durch die Entwicklung der Theorie der natürlichen Selektion gelang es Darwin 1859, die evolutionäre Änderung der organismischen Gestalten kausal zu erklären. Allerdings konnte er damit nicht die Evolution und adaptive Bedeutung so extravaganter Merkmale wie z.B. das Prachtgefieder männlicher Paradiesvögel oder des Pfauenhahnes erklären.

Um dieses Dilemma zu überwinden, entwickelte Darwin 1859 und 1871 die Theorie der sexuellen Selektion. Er vertrat die Auffassung, dass das weibliche Geschlecht reich ornamentierte gegenüber weniger extravaganten Männchen bevorzuge. Dadurch sollten die bevorzugten Männchen eine höhere Nachkommenzahl erhalten als ihre schlichteren Konkurrenten: Der Überlebensnachteil durch die Auffälligkeit für Feinde und die Behinderung durch die extravagante Ausstattung kann dadurch ausgeglichen werden.

Darwin konnte jedoch nicht erklären, warum das weibliche Geschlecht extravagant ornamentierte Männchen bevorzugt. Den Vorteil für das Weibchen konnte er nicht aufdecken. In den letzten Jahren wurde dieser Mechanismus der Damenwahl durch eine Vielzahl von Experimenten zunehmend klarer. Prof. Sauer analysiert in seinem Vortrag am Donnerstag die Wirkung der sexuellen Selektion im Paarungssystem der Skorpionsfliegen.

Ort und Zeit:

  • Großer Hörsaal der Pflanzenphysiologie und Mikrobiologie, Königin-Luise-Str. 12-16, 14195 Berlin-Dahlem; U-Bhf. Dahlem-Dorf
  • 18. Oktober, 17.15 Uhr