Die Altgriechischen Dialekte, ihr Wesen und Werden
Konferenz an der Freien Universität vom 20. – 22. September 2001
Nr. 229/2001 vom 19.09.2001
Die dialektale Gliederung gehört zu den sprachlich interessantesten Phänomenen des Altgriechischen. Bereits das Mykenische ist ein griechischer Dialekt. Im Zuge der epochalen Umwälzungen nach 1200 v. Chr. entsteht im archaischen Griechenland eine neue Dialektlandschaft: Das neu etablierte Dorisch trennt ursprünglich zusammenhängende Sprachgebiete.
In den letzten Jahren sind zu nahezu allen altgriechischen Dialekten Monographien erschienen. Die Konferenz will nun einen Ansatz zu einer systematischen Dialektologie erarbeiten, die in einem Handbuch veröffentlicht wird. Dazu trifft sich ein internationales Forscherteam von Donnerstag, dem 20.9. bis Samstag, dem 22.9. in Dahlem. Neueste Forschungsergebnisse werden vorgestellt und diskutiert. Es geht um das Werden der Dialektlandschaft und um ihre Charakteristika in klassischer Zeit. C. Brixhe/Nancy wirft die Frage nach "Origine, parenté, chronologie des dialectes grecs: un nouveau modèle?" auf, die von M. Bile, G. Vottéro, R. Hodot und B. Helly durch Fallbeispiele aus ihren Studien ergänzt wird. An Einzeldialekten kommen u.a. das Attische (R. Wachter/Basel und Heidelberg), das Dorische (C. J. Ruigh/Amsterdam), das Makedonische (M. Hatzopoulos/Athen) und das Thessalische (J.-L. García-Ramón/Köln) zur Sprache.
An der Freien Universität Berlin gehört die Erforschung altgriechischer Dialekte seit langem zu den Forschungsschwerpunkten. Dazu ist auch die Bibliothek des Seminars für Vergleichende und Indogermanistische Sprachwissenschaft ausgezeichnet mit Graeca ausgestattet. Die traditionsreichen Inscriptiones Graecae werden heute von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften betreut. Ein Besuch an der Arbeitsstelle ist im Programm eingeplant.
Ort:
Henry-Ford-Bau der FU, Blauer Salon, Garystr. 35, 1. OG., 14195 Berlin-Dahlem, U-Bhf. Thielplatz, Linie 1
Weitere Informationen
Univ.Prof. Dr. Michael Meier-Brügger, Freie Universität Berlin, Seminar für Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft, Fabeckstraße 7, 14195 Berlin-Dahlem, Tel. 030/838-55028, Fax. 838-54207, http://www.fu-berlin.de/indogermanistik
Die Konferenz wird unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Konferenz- und Veranstaltungsmanagement der Freien Universität Berlin.