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Von Meso-Amerika bis in die Anden

Ethnische Identitäten Lateinamerikas im Wandel

Nr. 121/2001 vom 05.06.2001

Zum 60. Geburtstag von Frau Prof. Dr. Ursula Thiemer-Sachse veranstaltet das Lateinamerika-Institut zusammen mit dem Ibero-Amerikanischen Institut am Freitag und Samstag ein zweitägiges Internationales Symposium. Gleichzeitig wird in drei kleineren Ausstellungen im Ibero-Amerikanischen Institut das Lebenswerk der Wissenschaftlerin dargestellt.

Die Arbeitsschwerpunkte von Frau Thiemer-Sachse zeichnen sich durch eine Vielfalt und Breite aus, die heute aufgrund der fortschreitenden Spezialisierung selten geworden sind. Neben archäologischen Forschungsschwerpunkten befaßte sie sich mit den aktuellen sozialen und politischen Strukturen indigener Gesellschaften und mit der Wissenschaftsgeschichte. Ihr Forschungsgebiet erstreckte sich von Meso- über Mittelamerika bis zum andinen Raum. Mit der Vermittlung ihrer Forschungsergebnisse und Kenntnisse sprengte sie den akademischen Rahmen: Sie fanden ihren Niederschlag auch in ihren Kinderbüchern! U.a. veröffentlichte sie 1992 im Kinderbuch-Verlag: "Die Inka: Sonnensöhne von Peru", 1998 "Der König des Wolkenvolkes und Prinzessin Baumwollflocke" und 2000 "Caguax: Indianer im Widerstand gegen die Spanische Eroberung".

Der Themenkreis des Symposiums bewegt sich entlang des Forschungsweges von Frau Thiemer-Sache: Er beginnt am Donnerstag mit dem Schwerpunkt "Die Altamerikanistik im Spiegel der Zeit" und Beiträgen u.a. von Prof. Alberto Guaraldo/Turin und Prof. Renner/FU Berlin, um sich dann dem Schwerpunkt "Archäologische und Ethnohistorische Analysen Sozialer Strukturen" zuzuwenden, in dem die klassische Kultur der Zapoteken ebenso Nachklang findet die Auswirkungen des europäischen Kolonialismus. Dr. Michael Tellenbach vom Landesamt für Archäologie in Dresden hält dann die Laudatio auf Frau Thiemer-Sachse.

Der Freitag gliedert sich in drei Schwerpunkte: Im ersten: "Migration und Dynamik Indigener Kulturen" werden Probleme der Wanderung von den USA bis zu den Zentralanden erörtert. Im Bereich "Kulturelle Repräsentation als Ausdruck Ethnischer Identitäten" kommen zapotekische Intellektuelle und Hebammen aus Oaxaca neben der Nahuatl Literatur Neuspaniens in 16. und 17. Jahrhundert zu Wort. Das Symposium klingt aus mit dem Schwerpunkt: "Konstruktion Ethnisch-Kultureller Identitäten", der die Ethnogenese des Miskito-Indianer in Ost-Nicagarua ebenso thematisiert wie traditionelle Erzählungen im Norden Ecuadors und zudem auf Beispiele aus dem Amazonasgebiet verweist.

Zeit und Ort:

7. und 8. Juni 2001 im Ibero-Amerikanischen Institut, Simón Bolivar Saal, Preußischer Kulturbesitz, Potsdamer Straße 37, 10785 Berlin (neben der Neuen Staatsbibliothek)

Weitere Informationen

Lateinamerika-Institut der FU, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin, Prof. Dr. Golte, Tel.: 030/838-56013, Dr. Müller-Plantenberg: Tel.: 838-53095 oder- 53072, E-Mail: lai@zedat.fu-berlin.de, im Internet: http://www.fu-berlin.de/lai