Im Mittelpunkt des Workshops steht die Frage, welche Beziehungsgsnetze hergestellt werden, wenn Menschen über ihr Leben schreiben. Dabei geht es nicht nur um gut erforschte Autobiographien. Die Sozialwissenschaftlerin Charlotte Heinritz (Hagen) berichtet über einen jahrzehntelang kursierenden Klassenrundbrief einer Mädchenklasse, während die Medienwissenschaftlerin Anette Deeken (Trier) die (Gruppen)fotos unter die Lupe nimmt. Gudrun Wedel (FU Berlin) spricht über Charitas Bischoff – eine Unbekannte und ihre Beziehungen zu Prominenten. Dabei kann sich die Preisträgerin des Margerita-von-Brentano-Preises auf eine breite Textkenntnis stützen. Für ihr Handbuch der Autobiographinnen hat sie 1500 autobiographische Schriften von Frauen aus dem 19. Jahrhundert gesammelt, gelesen und eingeordnet. Sucht man in diesen Texten auch nach Darstellungen und Konstruktionen von Beziehungen, so tut sich ein neues Forschungsfeld auf. Gabriele Jancke (FU Berlin) berichtet demzufolge über "Autobiographische Texte als Quellen für Patronatsbeziehungen im 15./16. Jahrhundert", Gisela Mettele (Chemnitz) widmet sich religiösen Lebensentwürfen und untersucht dazu Lebensläufe in den "Gemeinnachrichten" der Herrnhuter Brüdergemeinde, Magdalene Heuser und Jessica Kewitz (Osnabrück) untersuchen den Briefwechsel der Therese Huber: "Briefwechsel - Freundschaften – Netzwerke".

Der Workshop wird veranstaltet von Prof. Dr. Claudia Ulbrich und Dr. Gudrun Wedel vom Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität.

Ort und Zeit der Veranstaltung:

• Friedrich-Meinecke-Institut, Koserstr. 20, Raum A 320, 14195 Berlin
• Freitag (ganztägig) ab 9 Uhr; Samstag (vormittags) ab 9 Uhr 30 .