Präsidium der Freien Universität verurteilt Störmaßnahmen
Rede von BDI-Vizepräsident Henkel auf Immatrikulationsfeier unterbrochen
Nr. 75/2001 vom 18.04.2001
Die Immatrikulationsfeier der Freien Universität wurde am heutigen Vormittag durch eine kleine Gruppe von Randalierern durch Trillerpfeifen und Zwischenrufe gestört, die dem Festredner Hans-Olaf Henkel (Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Industrie) galten. Die Störer gehören offensichtlich nicht zur Freien Universität.
Henkel gelang es souverän, seinen Vortrag zum Thema "Freiheit oder Gleichheit" zu beenden und die wesentlichen Passagen einer ungehaltenen Rede des Schriftstellers Thomas Mann zur Freiheit von 1937 dem Publikum mit auf den Weg zu geben.
Nach der Veranstaltung wurde der designierte Präsident der Leibniz-Gesellschaft von einer Torte getroffen. Es kam zu einem Gerangel mit Sicherheitskräften. Das Präsidium der Freien Universität verurteilt die Störung auf das Schärfste. Gerade an einer Hochschule wie der Freien Universität, die das Wort "Freiheit" bewußt im Namen trägt, müsse die freie Meinungsäußerung an sich nicht nur möglich sein, sondern auch die Fähigkeit zur akademischen Auseinandersetzung selbst mit konträren Meinungen, so FU-Präsident Prof. Dr. Peter Gaehtgens.
Die Mehrheit der rund 8oo zur Immatrikulationsfeier gekommenen Studierenden, Alumni, Dozenten und Mitarbeiter waren von dem aggressiven Vorgehen der Störer überrascht, zumal die Randalierer auch nicht auf die zahlreichen Angebote des Präsidenten reagierten, den Festredner aussprechen zu lassen und anschließend selbst eine Entgegnung vorzutragen.