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Bibliotheken im antiken Griechenland

Austellungseröffnung am 7. Juli 2000, 20 Uhr

Nr. 128/2000 vom 28.06.2000

Am 7. Juli 2000 wird die Ausstellung "7 Bibliotheken" in der Abguß-Sammlung Antiker Plastik, Schloss-Straße 69B eröffnet. Der Festvortrag zur Eröffnung findet um 20 Uhr im Vortragssaal des Ägyptischen Museums statt. Es spricht Prof. Dr. Evangelia-Lila Marangou aus Griechenland zu dem Thema "Die Turmgehöfte des Amorgos". Inhalt der Ausstellung sind nachgebaute Möbel aus dem antiken Griechenland und Ergebnisse der Forschungsarbeiten zu 7 Bibliotheken (Pergamon, Alexandria, Aiga, Pella, Eretria, Pompeji, Rom) sowie dem Schriftwesen bei den Griechen der Antike. Zentrales Stück der Ausstellung ist der originalgetreue Nachbau eines Bücherschrankes der königlichen Bibliothek von Pergamon.

In der Ausstellung wird erstmals nachgewiesen, dass es in vielen Bürgerhäusern seit der späten Klassik (4. Jahrhundert v. Chr.) Bibliotheken und auch Pinakotheken gegeben hat. "Die Rolle dieser Bibliotheken wird in der archäologischen Forschung in der Regel unterschätzt", sagt Wolfram Hoepfer vom Institut für Klassische Archäologie.

Der beispiellose Höhenflug und die Ausweitung der griechischen Kultur und Wissenschaft wäre undenkbar ohne gut funktionierende Kommunikationssysteme. Bücher konnten in kurzer Zeit verbreitet werden. Von diesen Relikten der antiken Welt ist der Nachwelt aber kaum etwas erhalten geblieben. Weder Papyrus noch Pergament haben das feuchte Klima der griechischen Städte überdauert. Dennoch gab es Bemühungen, die Schriftstücke zu konservieren: Bibliotheksschränke aus Stein sollten ein ausgewogenes Klima schaffen, um den Zerfallsprozess aufzuhalten.