Ha det bra, Svalbard!
Abschied von Spitzbergen! Janna Einöder fällt die Eingewöhnung in Berlin nicht leicht: zu laut, zu hell, zu dreckig findet sie die Stadt
15.02.2016
Gipfelstürmerin Janna: Von oben, sagt sie, habe sie die Welt mit anderen Augen gesehen.
Bildquelle: Hilde Dørum
Janna Einöders Forschungsprojekt: Der Gegenblättrige Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) gehört zu Spitzbergens faszinierender Flora.
Bildquelle: Privat
Janna Einöders Spitzbergen-Familie: der Kurs AB-201 auf Exkursion im Sommer.
Bildquelle: Øystein Varpe
Überall in Spitzbergen und zu jeder Jahreszeit möglich: Begegnungen mit Eisbären. Ein Foto vom vergangenen September.
Bildquelle: Privat
Ha det bra, Svalbard! – Mach es gut, Spitzbergen, hieß es am 11. Dezember, denn da ging mit dem Flug nach Berlin mein Auslandssemester offiziell zu Ende. Mittlerweile habe ich längst die Weihnachtsfeiertage und auch den Januar hinter mir gelassen, Normalität will sich aber immer noch nicht recht einstellen, zu prägend war mein Leben in der Arktis.
Vor allem vermisse ich die Natur auf Spitzbergen. Hier in Berlin gibt es zwar viele Grünanlagen und Parks, und auch Brandenburg ist mit seinen Seen nicht allzu weit entfernt – trotzdem ist Berlin nun mal eine Großstadt. Als ich im Dezember aus dem Flieger stieg, war mir erstmal alles zu viel: zu laut, zu hell, zu dreckig und viel zu viele Menschen.
Mittlerweile sehe ich auch wieder die Vorzüge von Berlin: all die Konzerte, die Lebensmittel, die Möglichkeiten! Ich versuche nun, beide Welten irgendwie miteinander zu vereinbaren, denn ich möchte mir die Nähe zur Natur und zum einfachen Lebensstil von Spitzbergen, auch im bunten Berlin bewahren. Mal sehen, wie gut das klappt. Ein paar arktische Pflanzen habe ich zum Beispiel im Botanischen Garten in Berlin wiedergesehen.
Sehnsuchtsort Spitzbergen
Aber noch viel mehr als die Natur vermisse ich die Menschen, die Uni, das Gefühl, frei zu sein. Spitzbergen ist ein ganz außergewöhnlicher Ort, den ich jedem ans Herz legen möchte, der sich für die Arktis interessiert oder sich grundsätzlich nach einem Abenteuer sehnt.
Ich möchte unbedingt noch einmal unterstreichen, wie toll ich in Longyearbyen von den Bewohnern und auch an der Uni aufgenommen worden bin, und wie individuell und familiär die Betreuung durch die Lehrkräfte an der Universität war. Ich glaube, ich habe Biologie noch nie mit solch einer Leidenschaft studiert; das war eine extrem wichtige Erfahrung für mich. Klar bin ich auch manchmal an meine Grenzen gestoßen – ob es die Dunkelheit, tiefe Gletscherspalten oder der Arbeitsaufwand war. Aber ich persönlich finde, dass es vor allem die Momente sind, in denen man aus seiner comfort zone heraus muss, die einen am stärksten prägen.
Dank an alle, die meine Post aus Spitzbergen gelesen haben!
Ich danke allen, die sich die Zeit genommen haben, meine Berichte aus Spitzbergen zu lesen. Vielleicht möchte ja der eine oder die andere diesem wunderschönen Fleck Erde mal einen Besuch abstatten. Für mich wird es definitiv nicht das letzte Mal gewesen sein!