Zäune bauen für den Umweltschutz
Post aus... Kanada! Der Geografie-Student Robert Brundage erzählt von seinem Arbeitstag im Grünen
29.10.2015
An der University of Alberta hat man in einigen Kursen die Möglichkeit, statt eine längere Hausarbeit zu schreiben, an einem Community Service Learning (CSL)-Programm teilzunehmen. Dabei leistet man ganz praktisch Wohltätigkeitsarbeit, gewöhnlich bei einer Non-Profit-Organisation (NPO). Im Rahmen des CSL-Programms kamen einige Vertreter örtlicher NPO in eines meiner Seminare und stellten dort ihre Organisationen vor. Darunter waren unter anderem „Öffentliche Gartenanlagen Gemeinschaften“, „Stadt-Früchte-Recycler“, „Bio-Landwirtschaft am Stadtrand“ und die „U of A Foodbank" – die Studenten-Mission. Aber die Organisation, die mein größtes Interesse weckte, war „Edmonton and Area Land Trust“ (EALT).
Die EALT ist eine gemeinnützige Umweltschutz-Organisation, die sich dem Erhalt und Schutz der Natur in der Region verplfichtet hat. Sie verwaltet mehr als 100 Grundstücke rund um Edmonton. Mehrmals im Jahr werden dort unter der Mitarbeit von Freiwilligen unterschiedliche Arbeiten und Projekte durchgeführt. Ich hatte Glück, dass in diesem Jahr noch ein Projekt anstand, und durfte Mitte September beim „Fencing for the Forest"-Projekt mitmachen. Ziel war es, einen Zaun auf einem der Gelände zu errichten, das im Winter regelmäßig von Schneemobilen verwüstet wird. Der Zaun soll die durch Menschen ausgelöste Erosion an einem Hang verhindern und so die Flora und Fauna schützen.
Das Gelände lag etwa eine Autostunde südlich von Edmonton. Mit etwa zehn Freiwilligen bin ich morgens in einer Fahrgemeinschaft dorthin gefahren. Nach Aufnehmen der Arbeit hatte sich jeder erstaunlich schnell spezialisiert. Meine Aufgabe war es, mit dem Akkuschrauber die Zaunleisten mit zehn Zentimeter langen Schrauben an den Zaunpfählen zu befestigen. Insgesamt haben wir fünf Stunden lang gearbeitet – aufgrund der brennenden Sonne eine schweißtreibende Angelegenheit. Am Ende waren wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden und stolz auf das Geleistete. Die anderen Freiwilligen waren alle unheimlich nett, es wurde viel gelacht, und wir haben uns gegenseitig unterstützt. Ich habe noch nie zuvor so ein tolles Teamwork erlebt. Als ich wieder zu Hause war, fiel ich glücklich und erschöpft ins Bett.
Weitere Informationen
In unserer campus.leben-Serie „Post aus...“ berichten sechs Studierende, zwei Doktorandinnen und ein Auszubildender von ihren Auslandsaufenthalten. Hier haben wir die neun Reisenden vorgestellt und hier finden Sie den ersten Bericht von Robert Brundage.