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Salut aus Cayenne!

Vor dem Semesterstart hat Davia Rosenbaum die Gegend um Cayenne mit dem Fahrrad erkundet

19.11.2019

Davia Rosenbaum (vorne im Bild) ist nach der Uni gerne im Dschungel unterwegs, wie hier auf dem Dschungelwanderweg „Sentier du Rorota“ mit ihrer Freundin.

Davia Rosenbaum (vorne im Bild) ist nach der Uni gerne im Dschungel unterwegs, wie hier auf dem Dschungelwanderweg „Sentier du Rorota“ mit ihrer Freundin.
Bildquelle: Davia Rosenbaum

Das Erste, was mich traf, als ich das Flugzeug verließ, war die schwüle Hitze. Vom Flughafen ging es direkt zu meiner Wohnung, wo ich erstmal den Ventilator angestellt habe. Nachdem ich mein erstes Haustier – eine fliegende Kakerlake – erfolgreich vertrieben hatte, stand dem Einzug nichts mehr im Wege.

Am nächsten Tag kamen meine beiden Erasmus-Mitbewohner aus Belgien an. In der darauffolgenden Woche lernten wir auf die harte Tour, dass das Leben in Cayenne ohne Auto, Fahrrad und Busplan schwierig ist. Erkundungstouren in der Mittagshitze wurden sofort mit Sonnenbrand und Schweißausbrüchen bestraft. Inzwischen sind wir aber mit dem passenden Sonnenschutz und Unifahrrädern mobil.

Eine frisch geschlüpfte Babyschildkröte an einem Strand in der Nähe von Cayenne.

Eine frisch geschlüpfte Babyschildkröte an einem Strand in der Nähe von Cayenne.
Bildquelle: Davia Rosenbaum

Die Natur hier in Cayenne ist wirklich unglaublich und ich habe schon ein paar großartige Erlebnisse gehabt. Zu meinen besten Erfahrungen bisher gehören eine Dschungelwanderung mit Freunden und dass ich das Schlüpfen von Schildkrötenbabys am Strand beobachten durfte.

Leider braucht man für Fahrten in den Dschungel und an die meisten Strände ein Auto. Für mich, die ich ein Leben lang ohne Führerschein in Städten mit sehr gutem öffentlichen Nahverkehr gelebt habe, ist das teilweise schwierig. Woran ich mich auch gewöhnen muss, sind die Preise und der andere Lebensrhythmus. So ist in den Supermärkten fast alles aus Europa importiert und teuer, weshalb man so viel wie möglich auf dem lokalen Markt kaufen sollte.

Der Sonnenuntergang am Strand in der Innenstadt von Cayenne.

Der Sonnenuntergang am Strand in der Innenstadt von Cayenne.
Bildquelle: Leyla

Was den Rhythmus angeht, so hat die Uni zwar offiziell vor zwei Monaten angefangen, aber mein letzter Kurs begann erst Anfang November. Ich mach eine „licence à la carte“ und belege Kurse aus unterschiedlichen Fachbereichen zur Geschichte und linguistischen Diversität, was mir sehr gut gefällt. Der große Vorteil der Uni hier ist die Flexibilität – ich konnte meine Kurse komplett frei wählen und nach Bedarf wechseln.

Der Dschungelwanderweg „Sentier du Rorota“ endet an einem schönen Strand.

Der Dschungelwanderweg „Sentier du Rorota“ endet an einem schönen Strand.
Bildquelle: Ashley Koese

An der gerade einmal vier Jahre jungen Université de Guyane mit 4200 Studierenden hat man schnell den Überblick. Alles ist sehr persönlich, und die Beschäftigten in der Verwaltung tun wirklich alles, damit wir fünf Erasmus-Studierende uns gut integrieren. Obwohl ich ursprünglich vorhatte, ein Jahr zu bleiben, gehe ich nun doch nach dem ersten Semester. Meine Zeit hier neigt sich daher schon wieder dem Ende zu, aber für die kommenden Wochen habe ich noch viele tolle Ausflüge geplant.

Weitere Informationen

Davia Rosenbaum schickt uns ein Semester lang „Post aus … Cayenne“! Sie ist eine von elf Autorinnen und Autoren, die von ihren Auslandsstudienaufenthalten für campus.leben berichten.

Hier lesen Sie ihre Post auf Englisch.