Far from Home
Auslandssemester in Zeiten der Pandemie? Geschichtsstudentin Roxanne Honardoost von der Freien Universität hat vier Studierende interviewt, die es gewagt haben
16.04.2021
Alex, Pietro, Louise und Teresa studieren gerade weit weg von zu Hause. Im Video-Interview schildern sie, wie sich das anfühlt.
Bildquelle: privat
Roxanne Honardoost studiert an der Freien Universität Berlin im sechsten Semester Geschichte und Kultur des Vorderen Orients. Schon vor ihrer Immatrikulation wusste sie, dass sie mindestens ein Semester im Ausland studieren möchte. Im Herbst 2020 ging sie trotz der Corona-Pandemie an die American University in Cairo. „Dort habe ich nicht nur viele tolle Menschen kennengelernt, sondern auch die Inhalte meines Studienfachs auf eine ganz neue Art erlebt“, sagt sie. Sie hatte Glück: Zu dieser Zeit gab es zwar auf dem Campus und im Uni-Betrieb einige corona-bedingte Einschränkungen, doch das Leben in Kairo und Umgebung lief fast normal ab. In vielen Ländern war dies jedoch anders. Zurück in Berlin sprach Roxanne Honardoost mit vier Studierenden via Zoom ausführlich über deren Erfahrungen im Auslandssemester während der Pandemie.
Episode 1: Alex in Haifa, Israel (in English)
Alex studiert Islamwissenschaften im Bachelor und ist für ein Auslandssemester nach Haifa in Israel gegangen, um Erfahrungen aus erster Hand über eines der faszinierendsten Länder der Region Nahost und Nordafrika zu sammeln. Im Interview mit Roxanne erzählt er, wie es sich anfühlt, während der globalen Pandemie in einem fremden Land zu leben, neue Freundschaften zu schließen und täglich von vielen Menschen mit Waffen umgeben zu sein.
Episode 2: Louise aus Nancy, Frankreich (auf Deutsch)
„Anarchist*innen“ und „Spätis“ springen Louise immer wieder ins Auge, seit sie im Juli 2020 nach Berlin gekommen ist. Louise studiert „Sciences Sociales“ und Politikwissenschaften im Doppel-Bachelor am Institut d’études politiques de Paris, kurz „Sciences Po“, in Paris und am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie sich Leben und Studieren unter Pandemiebedingungen in Deutschland und in Frankreich anfühlt. Davon und warum WG-Mitbewohner*innen momentan so wichtig sind, erzählt sie im Interview.
Episode 3: Pietro from Rome, Italy (in English)
Obwohl Pietro weiter nach Lebenszeichen auf dem Jupitermond Europa suchen konnte, war es für ihn während der Corona-Pandemie fast unmöglich, Lebenszeichen in seiner neuen Heimat Berlin zu finden. Kurz nachdem er aus Rom gekommen war, um in planetarischer Geologie zu promovieren, ging das ganze Land in den Lockdown. Im Interview spricht er darüber, wie er mit dieser Situation umgegangen ist, über die ohrenbetäubende Stille im öffentlichen Nahverkehr und über den schönen Stadtteil Lankwitz.
Episode 4: Teresa in Coimbra, Portugal (auf Deutsch)
An deutschen Unis wird die iberische Halbinsel im Studium der Klassischen Archäologie kaum beleuchtet, findet Teresa. Daher hat die Studentin beschlossen, ihr drittes Mastersemester in Portugal zu verbringen. Frisch angekommen hat sie auch schon einiges zu erzählen, etwa über die Unterschiede zwischen dem brasilianischen Portugiesisch ihrer Mutter und dem, das ihre Dozentin spricht. Im Interview verrät sie außerdem, wie viel Wahrheit in Corona-Archäologie-Memes steckt.