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Hallo Vielfalt! Hallo Chancengleichheit!

Am 6. November findet der virtuelle Hackathon „Hello Diversity!“ für mehr Geschlechtergleichheit in der Arbeitswelt statt. Anmeldung bis 30. Oktober

27.10.2020

Ein Hackathon ist eine gute Möglichkeit,  in kleinen Teams und in knapper Zeit kreative Lösungen zu finden.

Ein Hackathon ist eine gute Möglichkeit, in kleinen Teams und in knapper Zeit kreative Lösungen zu finden.
Bildquelle: Fauxels / Pexels

Die Digitalisierung krempelt die Berufswelt um. Doch nach wie vor stellt sich der Arbeitsmarkt Deutschland für Frauen und Männer unterschiedlich dar: der „Gender Pay Gap“ – die „Lücke“ zwischen der Bezahlung von Männern und Frauen –  ist einer der größten in ganz Europa und die Verteilung der Berufs- und Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen ist besonders ungleich. Welches Potenzial hat die Digitalisierung, diese Lücken zu schließen und für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen?

Am 6. November veranstaltet Janina Sundermeier, Professorin für Digital Entrepreneurship und Diversity, den „Hello Diversity! Digital Ideation Hackathon“. In dieser virtuellen Veranstaltung, die von der Berlin University Alliance finanziell gefördert wird, soll in kleinen Teams an Ideen und Lösungen für mehr Geschlechtergleichheit in der Arbeitswelt gearbeitet werden. Interessierte können sich bis zum 30. Oktober anmelden. Was Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet, berichtet Janina Sundermeier im Interview.

Janina Sundermeier, Professorin für Digital Entrepreneurship und Diversity, organisiert den „Hello-Diversity!“-Hackathon.

Janina Sundermeier, Professorin für Digital Entrepreneurship und Diversity, organisiert den „Hello-Diversity!“-Hackathon.
Bildquelle: privat

Frau Professorin Sundermeier, bei einem Hackathon denkt man an Programmierer, die im Wettstreit an Software-Lösungen arbeiten. Warum haben Sie diese Veranstaltungsform gewählt?

Tatsächlich ist der Begriff „Hackathon“ etwas vorbelastet, und vielleicht hat sich in vielen Köpfen das Bild einer Versammlung von Computernerds eingenistet, die sich ein Wochenende irgendwo einschließen, Unmengen von Pizza essen und in ihre Tastaturen hacken.

Ich glaube, dass Hackathons sich von ihrem ehemals sehr nerdigen Ruf gelöst haben. Gerade im Zuge der Corona-Pandemie gab es eine Vielzahl von großen Hackathons, etwa „Wir vs Virus“ oder „Wir für Schule“ und viele mehr. Alle hatten das Ziel, gemeinsam in Krisenzeiten für die Gesellschaft Werkzeuge zu erarbeiten, um effizienter auf akute Herausforderungen reagieren zu können. 

Wir haben uns vor allem für diese Veranstaltungsform entschieden, weil wir nicht noch eine weitere Diskussionsrunde anbieten wollten, aus der man hinausgeht, ohne konkrete Handlungsansätze gefunden zu haben. Das Ziel von einem Hackathon ist ja, innerhalb kurzer Zeit in kleinen, kreativen Gruppen und lockerer Atmosphäre an Problemen zu tüfteln und konkrete Lösungen zu ihrer Bewältigung zu finden. 

Wie läuft der von Ihnen geplante Hackathon ab?

Den Auftakt am Morgen macht eine kurze Podiumsdiskussion, um Impulse zu setzten und aktuelle Herausforderungen aufzeigen. Dafür konnten wir sechs Partnerinnen und Partner gewinnen, die gemeinsam das Thema Geschlechterungleichheit am Arbeitsplatz diskutieren. Neben anderen sind die Initiatoren von „He for She“ dabei, das ist eine von den Vereinten Nationen geförderte Solidaritätskampagne, die sich für die Gleichstellung von Männern und Frauen einsetzt.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich für eine von zehn „Challenges“ bewerben, die dann bei der Veranstaltung in interdisziplinären Teams bearbeitet werden. Thematisch reichen die Aufgabenstellungen von „Stereotypen“ über „Kultur am Arbeitsplatz“ bis hin zu „Männliche Perspektiven auf Geschlechterungleichheit“. Über den Tag werden die Teams von erfahrenen Coaches angeleitet, eigene Strategien zu erarbeiten und diese am Ende der Veranstaltung vor einer Jury zu präsentieren. Die besten Ergebnisse werden mit Preisen ausgezeichnet. 

Das Ganze endet aber nicht um 16 Uhr, sondern es wird Möglichkeiten zum „follow-up“ geben: Wir haben tolle Partner an Bord, zum Beispiel Profund Innovation von der Freien Universität und andere, die die Teams darin unterstützen, ihre Ideen auch wirklich umzusetzen. Allen interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer bieten wir außerdem unsere Hilfe an, ihre Lösungsansätze beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg einzureichen. 

An wen richtet sich die Veranstaltung? Wer kann sich bewerben?

Eine klare Zielgruppe haben wir gar nicht festgelegt. Trotzdem sind wir ziemlich überrascht, wie viele unterschiedliche Personen sich bereits angemeldet haben, auch das Verhältnis der Geschlechter ist ausgewogen. Studierende sind selbstverständlich dabei, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Gründerinnen und Gründer, Aktivistinnen und Aktivisten, aber auch Angestellte von Unternehmen.

Was uns besonders freut: Dozentinnen und Dozenten der Freien Universität und anderer Universitäten haben diesen Hackathon zu einem Bestandteil ihres Curriculums gemacht. Anfangs hatten wir uns auf Berlin beschränkt. Die Resonanz war aber so groß, dass sich nun bundesweit Interessierte anmelden können.

Die Fragen stellte Sören Maahs

Weitere Informationen

Der virtuelle Hackathon „Hello Diversity!“ zum Thema „Gender Equality in the Workplace“ findet am 6. November 2020 von 9 bis 16 Uhr statt. Eine kostenfreie Anmeldung ist bis zum 30. Oktober möglich.

Die „Hello-Diversity!“-Konferenz hat Janina Sundermeier vor einem Jahr ins Leben gerufen. Der Name spielt auf die alte Informatiktradition an, eine neue Programmiersprache mit einer „Hello-World“-Anwendung einzuweihen.

Im Fokus von „Hello Diversity!“ steht die Frage, wie digitale Technologien und Diversität zusammenspielen. Diversität meint dabei mehr als nur Geschlechterungleichheiten. Eines der Ziele der Konferenz war es, einen Raum zu schaffen, wo offen über die Herausforderungen diskutieren werden kann, die im Zusammenhang mit unternehmerischer Diversität stehen.

Die Beiträge der Konferenz finden sich online. Außerdem ist ein Podcast entstanden, der wissenschaftliche und praktische Perspektiven auf Diversität im Gründungskontext zusammenbringt.