Springe direkt zu Inhalt

„Wir hoffen, dass wir digital noch mehr Interessierte erreichen“

15. bis 24. Juni: Die inFUtage für Studieninteressierte finden zum 25. Mal statt – und in diesem Jahr zum ersten Mal digital

15.06.2020

Einen gut besuchten Hörsaal wie in den vergangenen 25 Jahren wird es in diesem Jahr nicht geben – die inFUtage finden zum ersten Mal digital statt.

Einen gut besuchten Hörsaal wie in den vergangenen 25 Jahren wird es in diesem Jahr nicht geben – die inFUtage finden zum ersten Mal digital statt.
Bildquelle: Aljoscha Ilg

Vor 25 Jahren richtete die Zentraleinrichtung Studienberatung und Psychologische Beratung der Freien Universität die inFUtage zum ersten Mal aus, um Interessierte über das Studienangebot der Hochschule zu informieren. Ein Vierteljahrhundert später kann das Format in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Coronavirus-Krise nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Sebastian Mebes, Mitarbeiter in der Zentraleinrichtung Studienberatung und Psychologische Beratung, erläutert, was Interessierte bei den inFUtagen DIGITAL erwartet.

Herr Mebes, 1995 fanden die inFUtage zum ersten Mal statt. Was hat sich seitdem verändert?

Anfangs hieß die Veranstaltung Studieninformationstage, dann von 1998 bis 2002 „studieninFU.tage“ und seit 2003 inFU.tage – in diesem Jahr haben wir uns von dem Punkt verabschiedet. Die einzelnen Informationsveranstaltungen fanden im Henry-Ford-Bau statt, teilweise auch in der Rost- und Silberlaube.

In einstündigen oder neunzigminütigen Veranstaltungen wurden und werden die Studiengänge vorgestellt – entweder von Dozentinnen und Dozenten oder auch von Studierenden selbst. Das macht den Reiz dieser Veranstaltung aus: dass man aus erster Hand erfährt, worum es in einem Studiengang geht.

Ich persönlich unterstütze die inFUtage seit 2009, erst als studentische Hilfskraft, nun als Mitarbeiter in der Studienberatung als Organisator. Die Veranstaltung ist immer größer geworden. Als ich mir anlässlich des anstehenden Jubiläums neulich die alten Flyer angeschaut habe, habe ich gesehen, dass ursprünglich nicht alle Studiengänge vorgestellt wurden. Inzwischen aber ist die Veranstaltung so etabliert, dass sich alle Institute und Fachbereiche beteiligen, um ihr Programm vorzustellen.

In diesem Jahr müssen die inFUtage ausschließlich digital stattfinden. Was ändert sich dadurch?

Es ändert sich vor allem das Medium. Statt der persönlichen Vorstellung auf dem Campus bieten wir die inFUtage diesmal als WebEx-Veranstaltung an. Sonst fanden die Präsentationen in verschiedenen Hörsälen statt, jetzt sind es eben digitale Räume. Über einen Link, den wir auf der Website bereitstellen werden, können Interessierte dann direkt teilnehmen.

Die Webinare werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Studienberatung moderiert, die inhaltliche Vorstellung der Studiengänge übernehmen Beschäftigte oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den jeweiligen Instituten. Nach der Vorstellung können Fragen gestellt werden. Es wird weiterhin einen Stundenplan geben, dem man entnehmen kann, welcher Studiengang wo und wann vorgestellt wird.

Hat die digitale Variante Vorteile gegenüber der herkömmlichen Veranstaltungsform?

Ein Vorteil ist natürlich, dass man nicht anreisen muss. Wir sprechen alle Interessierten an, die an der Freien Universität Berlin studieren möchten. Das sind natürlich nicht nur Menschen aus Berlin und dem Umland, sondern aus ganz Deutschland und dem Ausland. Sie alle können nun einfach an dieser Veranstaltung teilnehmen, ohne lange Wege antreten zu müssen. Wir hoffen also, dass wir insgesamt sogar mehr Menschen erreichen.

Sebastian Mebes ist Studienberater an der Freien Universität Berlin.

Sebastian Mebes ist Studienberater an der Freien Universität Berlin.
Bildquelle: Privat

Hat das digitale Format auch Nachteile?

Ein Nachteil mag sein, dass Synergieeffekte nicht so gut funktionieren. Wenn man physisch im Henry-Ford-Bau ist und zum Beispiel hauptsächlich wegen Fachs Publizistik gekommen ist, jedoch etwas früher da ist und sieht, dass gerade der Studiengang Literaturwissenschaft vorgestellt wird, ist man eher geneigt, auch dort mal vorbeizuschauen. Man bekommt also eher Dinge mit, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte. Dieses Stöbern ist digital schwieriger.

Wie ist es mit dem persönlichen Austausch von Angesicht zu Angesicht am Rande der Veranstaltung? Der fehlt ja im Moment überall, auch im Studienalltag.

Natürlich. Wir merken auch in der Studienberatung, dass ein Telefongespräch anderen Regeln unterliegt als eine persönliche Unterhaltung. Es fehlt die Wahrnehmung von Mimik und Gestik, also die Körpersprache. Vielleicht trauen sich auch einige im digitalen Format nicht, eine Frage zu stellen. Andersherum ist es für manche aber gerade online einfacher, weil die Anonymität im virtuellen Raum die Hemmschwelle senkt.

Gibt es bei den inFUtagen DIGITAL Neuerungen, die auch über die Coronakrise hinaus Bestand haben werden?

Absolut. Wir haben erstmalig eine Website gebaut, auf der viele wichtige Informationen zum Studieneinstieg zusammengeführt werden. Dort findet man nicht nur die Webinare selbst, sondern auch Links zu den Online-Studienfachwahl-Assistenten (OSA) der einzelnen Studiengänge, dem gesamten Studienangebot der Freien Universität, zur Studienberatung und dem Studierenden-Service-Center sowie Informationen zum Auslandsstudium.

Derzeit erstellen wir NC-Videos, in denen die recht komplexen Bewerbungs- und Zulassungsverfahren erläutert werden. Diese Website werden wir auf jeden Fall beibehalten, egal ob die inFUtage nächstes Jahr analog oder digital stattfinden werden.

Macht Ihnen die Coronavirus-Krise einen Strich durch die geplante Jubiläumsfeier?

Bislang gab es anlässlich der inFUtage auch einen Infomarkt mit Ständen der Fachbereiche und beispielsweise des Hochschulsports. In diesem Jahr wollten wir etwas Besonderes anbieten: Siebdruck für Taschen etwa, eine Fotowand, ein Crêpes-Stand und noch mehr. Das wollen wir aber auf jeden Fall nachholen, sobald die inFUtage wieder auf dem Campus stattfinden können.

Die Fragen stellte Leon Holly